Antifa-Wochen in Hamburg
Breites Bündnis organisiert Veranstaltungsreihe
»Bundesweit gehen >Freie Nationalisten<, NPD und andere völkische Nationalisten in die Offensive. Ihre Märsche werden allmählich ebenso zur Normalität, wie es Angriffe auf Migranten, Obdachlose, jüdische Menschen und Einrichtungen schon sind«, heißt es in der Einleitung zu dem Aufruf zur antifaschistischen Veranstaltungsreihe in Hamburg vom 4. bis zum 15. September. Die Verfasser des Textes wissen, wovon sie sprechen: Seit Juli 1999 fanden sieben Neonaziaufmärsche allein in Hamburg statt. Der achte ist für das kommende Wochenende geplant. Nicht mitgezählt sind diejenigen, welche zwar angemeldet, dann aber aus formalen oder sonstigen Gründen verboten oder verschoben wurden.
Für die antifaschistischen Kräfte in der Hansestadt hieß das, in erster Linie damit beschäftigt zu sein, Informationen über geplante faschistische Aktivitäten zu sammeln und Gegenkundgebungen zu organisieren.
Dabei kam die inhaltliche Arbeit manches Mal zu kurz. Das soll mit der Veranstaltungsreihe anders werden. Ein breites Bündnis von der autonomen Antifa, über antirassistische Gruppen, DKP, PDS, Regenbogen/für eine neue Linke, Jusos bis hin zur VVN/BdA rufen zu den Anitfa-Wochen auf und laden zu verschiedenen Informations- oder Diskussionsabenden ein. In 16 Veranstaltungen innerhalb von zwei Wochen gibt es die Möglichkeit, das Thema »Faschismus« in seinen verschiedenen Facetten zu beleuchten. Historische Erfahrungen werden genauso eine Rolle spielen wie die Ziele neofaschistischer Organisationen. Über Ursachen von Faschismus und Krieg wird ebenso diskutiert wie über die vielfältigen Anknüpfungspunkte faschistischer Auffassungen an den gesellschaftlichen Mainstream.
Praktische Ansätze für Widerstandsaktionen sollen ebenfalls nicht zu kurz kommen, denn das Bündnis will auch nach den antifaschistischen Wochen gemeinsam arbeiten.
Birgit Gärtner
(Siehe auch Interview)
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