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Aus: Ausgabe vom 06.08.2012, Seite 5 / Inland

Kritik an Minijob-Reform

Hamburg. Die Gewerkschaften stemmen sich gegen die Koalitionspläne für höhere Einkommensgrenzen bei den Minijobs. Das sei Teufelswerk, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung, Genuß, Gaststätten (NGG), Franz-Josef Möllenberg, dem Spiegel. »Minijob hört sich so niedlich an. In Wahrheit ist es eine Zeitbombe, weil die Inhaber keine Rentenansprüche erwerben.«

Auf Drängen der FDP wollen die Regierungsfraktionen zum 1. Januar die Verdienstgrenzen für Minijobs von derzeit 400 auf 450 Euro monatlich anheben. Wer weniger verdient, muß keine Steuern und Abgaben zahlen. Vorgesehen ist zudem, daß Minijobber zusätzlich zu dem Rentenversicherungsbeitrag, den der Unternehmer pauschal zahlt, ebenfalls einen Anteil leisten sollen.


In der Gastronomiebranche hat sich die Zahl der Minijobber dem Spiegel zufolge seit 2004 von 639500 auf gegenwärtig mehr als 835000 Menschen erhöht. Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske fordert einen besseren Schutz der Minijobber. Für viele Unternehmen gehöre es zum Geschäftsmodell, daß Beschäftigte in einigen Branchen eine zusätzliche Grundsicherung benötigen. (dapd/jW)