Aus: Ausgabe vom 15.08.2012, Seite 15 / Antifaschismus
Gedenktafel für Wolfgang Szepansky
Berlin. Etwa 130 Teilnehmer haben am Samstag in Berlin des Antifaschisten Wolfgang Szepansky gedacht. In der Kreuzberger Methfesselstraße wurde auf Initiative der VVN-BdA und des Aktiven Museums zu seinen Ehren eine Gedenktafel eingeweiht. Dort hatte Szepansky 79 Jahre zuvor, am 11. August 1933, an die Mauer der Schultheissbrauerei die Parole »Nieder mit Hitler! Die KPD lebt! Rot Front!« gepinselt. Auf der Veranstaltung sprachen neben Christine Kühnl-Sager vom Aktiven Museum auch Bezirksbürgermeister Frank Schulz und Regina Szepansky. In ihrer Rede erinnerte sie an das Lebenswerk ihres Vaters und dessen unermüdliches Engagement als antifaschistischer Aufklärer. »Solange er es noch irgendwie konnte, bis zu seinem 97. Lebensjahr, war er als Zeitzeuge unterwegs«, sagte sie.
Der 1910 im Wedding geborene Wolfgang Szepansky tritt frühzeitig dem Kommunistischen Jugendverband bei und gerät im Anschluß an seine antifaschistische Aktion in faschistische Kerkerhaft. Eine drohende Verurteilung vor Augen emigriert er nach der vorläufigen Entlassung zum Jahreswechsel 1934 nach Holland. Dort lebt er illegal bis Anfang 1940. Nach dem Überfall auf die Niederlande wird Szepansky erneut in deutsche Gefangenschaft überführt und verbringt bis Kriegsende die meiste Zeit im KZ Sachsenhausen. In Berlin gründet er 1945 einen antifaschistischen Jugendausschuß und verdingt sich als Zeichenlehrer. Doch das antikommunistisch aufgeladene Klima in West-Berlin während des Kalten Krieges sorgt dafür, daß diese Tätigkeit beendet wird. Aus politischen Gründen wird er 1951 per Strafbescheid aus dem Schuldienst entlassen, aus denselben Gründen wird ihm ein Jahr später der Verfolgtenstatus aberkannt. Eine teilweise Rehabilitation erfolgt erst zwanzig Jahre später. Bis zu seinem Lebensende fühlte er sich der Aufklärungsarbeit verpflichtet und besuchte Schulen und führte junge Menschen durch die Gedenkstätte Sachsenhausen. (jW)
Der 1910 im Wedding geborene Wolfgang Szepansky tritt frühzeitig dem Kommunistischen Jugendverband bei und gerät im Anschluß an seine antifaschistische Aktion in faschistische Kerkerhaft. Eine drohende Verurteilung vor Augen emigriert er nach der vorläufigen Entlassung zum Jahreswechsel 1934 nach Holland. Dort lebt er illegal bis Anfang 1940. Nach dem Überfall auf die Niederlande wird Szepansky erneut in deutsche Gefangenschaft überführt und verbringt bis Kriegsende die meiste Zeit im KZ Sachsenhausen. In Berlin gründet er 1945 einen antifaschistischen Jugendausschuß und verdingt sich als Zeichenlehrer. Doch das antikommunistisch aufgeladene Klima in West-Berlin während des Kalten Krieges sorgt dafür, daß diese Tätigkeit beendet wird. Aus politischen Gründen wird er 1951 per Strafbescheid aus dem Schuldienst entlassen, aus denselben Gründen wird ihm ein Jahr später der Verfolgtenstatus aberkannt. Eine teilweise Rehabilitation erfolgt erst zwanzig Jahre später. Bis zu seinem Lebensende fühlte er sich der Aufklärungsarbeit verpflichtet und besuchte Schulen und führte junge Menschen durch die Gedenkstätte Sachsenhausen. (jW)
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