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Aus: Ausgabe vom 24.08.2012, Seite 15 / Feminismus

Schicksale jüdischer Emigrantinnen

Berlin/Bremerhaven. Eine Ausstellung unter dem Titel »Der Gelbe Schein. Mädchenhandel 1860 bis 1930« wurde Ende vergangener Woche im Berliner Centrum Judaicum (Oranienburger Straße 28–30 eröffnet. Thema ist das Schicksal armer jüdischer Frauen und Mädchen, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts aus Osteuropa auswanderten. Sie ist bis zum 30. Dezember zu sehen.

Eine Variante der Exposition wird ab dem 27. August auch im Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven (Columbusstraße 65, hier bis zum 28.2.2013) gezeigt. »Gelber Schein« ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für den gelben Prostituiertenausweis im vorrevolutionären Rußland. Jüdischen Mädchen war ein Umzug vom Schtetl in Städte wie Moskau oder St. Petersburg offiziell nur erlaubt, wenn sie sich als Prostituierte registrieren ließen. Auch eine Emigration in die Neue Welt wurde für alleinreisende Mädchen und Frauen zur riskanten Gratwanderung: Sie suchten Arbeit in Haushalten, Gaststätten oder Tanzpalästen und landeten oft im Bordell. (jW)

www.centrumjudaicum.de

www.dah-bremerhaven.de

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