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Aus: Ausgabe vom 25.08.2012, Seite 13 / Sport

Radsport: Drei Titel für Ulle

Washington. Der siebenmalige Tour-de-France-Gewinner Lance Armstrong (USA) steht unmittelbar vor dem Verlust aller Titel und einer lebenslangen Sperre. Das erklärte am Freitag der Chef der US-Antidopingagentur USADA, Travis Tygart. Zuvor hatte Armstrong mitgeteilt, er werde einem anberaumten Verfahren der USADA fernbleiben. Die Agentur wertete das als Geständnis und wird nun wohl die Aberkennung sämtlicher Titel durchsetzen, die der Texaner seit dem 1. August 1998 erstrampelt hat. USADA-Boß Tygart monierte eine »Kultur des Gewinnens um jeden Preis«, die den Sport kaputtmache. Im Juni hatte die USADA Armstrong formal wegen Dopings angeklagt. Sie stützt sich auf mehr als zehn Zeugen, zu denen auch Armstrongs einstige Helfer Tyler Hamilton und Floyd Landis zählen sollen. »Er hat genommen, was wir alle genommen haben«, sagte Hamilton: »Epo, Testosteron, Bluttransfusionen«. Ersteres habe er sich etwa vor seinem ersten Tour-Sieg 1999 injiziert. »Es lag immer in seinem Kühlschrank.« Offiziell überführt wurde Armstrong nie. Zwar wurde in sechs seiner Urinproben von 1999 Epo nachgewiesen, diese Tests sollen aber nicht dem wissenschaftlichen Standard entsprochen haben.

Sollten Armstrongs Ergebnisse wie geplant gestrichen werden, würden vier Tour-de-France-Siege nachträglich deutschen Fahrern zuerkannt. Drei Rundfahrten hätte dann offiziell Jan Ullrich gewonnen, dem wegen Dopings zwar alle Erfolge seit dem 1. Mai 2005 aberkannt wurden, aber die fraglichen Rundfahrten liegen zeitlich davor. »Ich schaue nicht auf diese Titel«, versicherte er dem Tagesspiegel. »Ich bin stolz auf meine zweiten Plätze.« Zum Sieger 2004 würde nachträglich Andreas Klöden aufrücken. Auch er steht unter begründetem Dopingverdacht. (sid/jW)

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