Aus: Ausgabe vom 01.09.2012, Seite 3 / Schwerpunkt
Hintergrund: Paketdienste
Die Kurier-, Expreß- und Paketdienstbranche wächst seit Jahren. Rund 3000 Unternehmen versuchen, davon zu profitieren. Bei vielen handelt es sich allerdings um regionale Kleinfirmen mit weniger als zehn oder gar nur einem Beschäftigten. Dominiert wird der Markt von fünf Konzernen: Deutsche Post AG, DPD, GLS, Hermes und UPS. Weitere größere Unternehmen sind trans-o-flex, TNT Express, Fed Ex und die Post-Tochter Deutsche Post Expreß Germany.
Die Arbeitsbedingungen in der Branche stehen seit längerem in der Kritik. Vielerorts habe sich dort »ein System von Ausbeutung breitgemacht«, erklärte ver.di-Vize Andrea Kocsis kürzlich in der Gewerkschaftszeitung bewegen. »Weder DPD noch Hermes noch GLS haben eine eigene Zustellorganisation, sondern alle arbeiten über Subunternehmen, die ihrerseits oft nochmals mit Subunternehmen arbeiten«, berichtete sie. Ein ähnliches System gebe es beim US-Konzern UPS, der aber immerhin rund 60 Prozent seiner Touren von eigenen Zustellern fahren lasse. Die Deutsche Post verfügt hingegen über eine flächendeckende Zustellorganisation, hat aber die Paketausfahrten in 990 Bezirken an Subunternehmen vergeben. Begrenzt wird die Fremdvergabe in dem ehemaligen Staatskonzern durch einen von ver.di im Oktober vergangenen Jahres geschlossenen Tarifvertrag, der noch bis Ende 2015 gilt. Insgesamt beträgt die Fremdvergabequote bei der Deutschen Post in der Zustellung (Brief, Verbund, Paket) 1,6 Prozent.
»Die Unternehmen müssen ihr Geschäftsmodell ändern und eigene Zustellorganisationen aufbauen«, forderte Kocsis. »Das Outsourcing von Verantwortung ist gescheitert.« Diese Strategie ist keineswegs ein deutsches Phänomen, wie ein europäisches Forschungsprojekt zu den Arbeitsbedingungen in der Branche belegt (www.sodiper.forba.at). Für Kocsis ist es zudem ein Unding, »daß praktisch nur die Deutsche Post zum Beruf der Fachkraft für Kurier-, Expreß- und Paketdienstleistungen ausbildet«.
(dab)
Die Arbeitsbedingungen in der Branche stehen seit längerem in der Kritik. Vielerorts habe sich dort »ein System von Ausbeutung breitgemacht«, erklärte ver.di-Vize Andrea Kocsis kürzlich in der Gewerkschaftszeitung bewegen. »Weder DPD noch Hermes noch GLS haben eine eigene Zustellorganisation, sondern alle arbeiten über Subunternehmen, die ihrerseits oft nochmals mit Subunternehmen arbeiten«, berichtete sie. Ein ähnliches System gebe es beim US-Konzern UPS, der aber immerhin rund 60 Prozent seiner Touren von eigenen Zustellern fahren lasse. Die Deutsche Post verfügt hingegen über eine flächendeckende Zustellorganisation, hat aber die Paketausfahrten in 990 Bezirken an Subunternehmen vergeben. Begrenzt wird die Fremdvergabe in dem ehemaligen Staatskonzern durch einen von ver.di im Oktober vergangenen Jahres geschlossenen Tarifvertrag, der noch bis Ende 2015 gilt. Insgesamt beträgt die Fremdvergabequote bei der Deutschen Post in der Zustellung (Brief, Verbund, Paket) 1,6 Prozent.
»Die Unternehmen müssen ihr Geschäftsmodell ändern und eigene Zustellorganisationen aufbauen«, forderte Kocsis. »Das Outsourcing von Verantwortung ist gescheitert.« Diese Strategie ist keineswegs ein deutsches Phänomen, wie ein europäisches Forschungsprojekt zu den Arbeitsbedingungen in der Branche belegt (www.sodiper.forba.at). Für Kocsis ist es zudem ein Unding, »daß praktisch nur die Deutsche Post zum Beruf der Fachkraft für Kurier-, Expreß- und Paketdienstleistungen ausbildet«.
(dab)
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