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Aus: Ausgabe vom 08.09.2012, Seite 16 / Aktion

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In Krisenzeiten gewinnen Symbole an Bedeutung. Nicht alle ­sorgen für scharfe Konturen. Ein jW-Aktionsabo ist der richtige Weg
Leserinnen und -Leser der jungen Welt wissen um die komplizierte Dialektik von politischen Inhalten und den Formen ihrer Realisierung. Der Umgang mit Symbolik gehört zweifellos dazu, auch wenn sich gerade darüber zuweilen trefflich streiten läßt. Ein konkretes politisches Ziel kann auf sehr verschiedenen Wegen verfolgt werden. Entsprechend vielfältig ist die verdichtete Darstellung solcher Zusammenhänge. Insofern decken auch wir mit unserer Leserschaft ein weites Spektrum ab. Zu ihr gehören Menschen, die mit Lichterketten ihr Eintreten für eine gewaltfreie Gesellschaft und gegen Nazis verdeutlichen wollen. Andere halten massivere Widerstandsformen gegen den neofaschistischen Terror für geboten. Entscheidend ist letztendlich, daß jeder auf seinem Weg dem Ziel treu bleibt und es am Ende gemeinsam erreicht wird. Denn für die Verkehrung ins Gegenteilige sind der Beispiele genug. Erinnert sei an die Metamorphose vom Peacezeichen zum Daimlerstern in einer absolut ernst gemeinten Werbeschrift für taz-Werbekunden. Oder die Farbtonveränderung einer ehemals plakativ friedenskämpferischen Partei hin zum olivgrün der NATO-Kriegseinsätze. Manchmal sind solche historischen Wandlungen auch etwas verzwickter. Friedenseichen, in Restaurationszeiten gepflanzt schon eher Friedhofsruhe symbolisierend, finden ihre Fortsetzung in Hitlereichen. Eichenlaub wird mit Schwertern kombiniert und steht für Mord und Verwüstung. Jahrzehnte später wiederum will man plötzlich den Opfern des neu zum Leben erweckten braunen Mobs ein solch urdeutsches Gewächs widmen. Da finden manche die Traditionskette nicht mehr stimmig und greifen zur Säge. Eine »Sozialistische Tageszeitung« meint, das sei ziemlich dumm. Vor ihrem Haus steht bald darauf ein Eichenbaum, vom Geschäftsführer persönlich gepflanzt, im Friedenseinsatz gewissermaßen. Ob türkisblaue Schutzhelme getragen wurden, ist nicht überliefert. Eine komplizierte Sache jedenfalls. Wir machen es Ihnen einfacher. Mit dem Abschluß eines jW-Aktionsabos können Sie noch zwei Wochen lang ein unmißverständliches Zeichen setzen: gegen Krieg, Faschismus und falsche Symbole.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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