Engagiert gegen Krieg und Besatzung: Judith Butler
Die US-amerikanische Philosophin Judith Butler wurde am 24. Februar 1956 in Cleveland geboren, wo sie auch aufwuchs. Ihre Eltern waren politisch engagiert und praktizierende Juden. Butler selbst besuchte eine jüdische Schule, lernte Hebräisch und erhielt Unterricht in jüdischer Ethik, den sie als ihre erste philosophische Schulung betrachtet. Seit den 1980er Jahren hat sich die Wissenschaftlerin, die in einer lesbischen Beziehung mit der Politologin Wendy Brown lebt, international einen Ruf als eine der bedeutendsten feministischen Theoretikerinnen erworben. Aufgrund der von ihr 1990 verfaßten Schrift »Das Unbehagen der Geschlechter« gilt sie als eine der renommiertesten Vertreterinnen der »Queer Theory«, die davon ausgeht, daß die geschlechtliche und die sexuelle Identität nicht »naturgegeben« sei, sondern in sozialen und kulturellen Prozessen konstruiert werde.
Fernab ihrer mannigfaltigen Aktivitäten in Sachen Gleichstellungspolitik setzt sich Butler, die Mitglied der Kehillah-Synagoge im kalifornischen Oakland ist, vor allem für eine friedliche Lösung des Israel-Palästina-Konfliktes ein und spricht sich diesbezüglich für eine Einstaatenlösung aus. Sie ist darüber hinaus eine engagierte Gegnerin der Besatzung der palästinensichen Gebiete durch Israel und Kritikerin der aggressiven Außenpolitk der USA, denen sie unter anderem die Einrichtung des Gefangenenlagers Guantanamo und die Anwendung von Folter vorwirft. (bern)
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vom 10.09.2012