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Aus: Ausgabe vom 11.09.2012, Seite 6 / Ausland

Serbien hat Zeugen für Organhandel

Belgrad. Serbien hat eigenen Angaben zufolge einen Zeugen, der die Entnahme eines Herzen von einem serbischen Gefangenen durch die Kosovarische Befreiungsarmee (UCK) bezeugen kann. Die Operation zur Organentnahme für den Verkauf auf dem internationalen Schwarzmarkt habe sich in den späten 1990er Jahren ereignet, sagte der serbische Staatsanwalt für Kriegsverbrechen, Vladimir Vukcevic, am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.

Der Sonderberichterstatter des Europarats Dick Marty hatte bereits Ende 2010 UCK-Kommandeuren, einschließlich des kosovarischen Regierungschefs Hashim Thaci, vorgeworfen, während des Kosovo-Krieges am Handel mit Organen beteiligt gewesen zu sein. Bei dem nun präsentierten Zeugen handelt es sich den Angaben zufolge um einen früheren UCK-Kämpfer. Kosovos Außenminister Enver Hoxhaj bezeichnete die Vorwürfe als Versuch, »einen sehr großen Tag für den Kosovo« zu verdunkeln. Damit spielte er darauf an, daß der Kosovo am Montag volle Souveränität vom »Internationalen Lenkungsrat« aus EU-Ländern und USA erlangen sollte. Weniger als die Hälfte der UN-Mitgliedsstaaten erkennen den Kosovo als eigenständigen Staat an. (AFP/jW)

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