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Aus: Ausgabe vom 15.09.2012, Seite 3 / Schwerpunkt

Bárbara Figueroa: Eine Kommunistin zwischen den Generationen

Die CUT ist der wichtigste Gewerkschaftsbund Chiles. Die Führung – der Nationale Gewerkschaftsrat – wird durch rund 7000 Funktionäre der Einzelgewerkschaften per Listenwahl bestimmt. Aus den jüngsten Wahlen, die Ende August durchgeführt wurden, ging die von der Kommunistischen Partei getragene Liste B »Durch Einheit und Kampf: eine CUT für ein gerechtes Chile« mit 44 Prozent der Stimmen als stärkste Kraft hervor, gefolgt mit 41 Prozent durch die vom bisherigen Gewerkschaftschef Arturo Martínez geführten und der Sozialistischen Partei nahestehenden Liste D »Gewerkschaftsautonomie; eine CUT für die Arbeiter«.

Am 5. September veröffentlichte der Nationale Wahlrat (CEN) Chiles das offizielle Endergebnis der Abstimmung, woraufhin der Gewerkschaftsrat entsprechend der internen Bestimmungen einstimmig die Spitzenkandidatin der Liste B, Bárbara Figueroa, zur neuen Vorsitzenden der Gewerkschaft kürte. Die 33jährige stammt aus einer linken Familie und lernte im Haus ihres Vaters José Figueroa, ein hoher Gewerkschaftsfunktionär, zahlreiche führende Kommunisten kennen, darunter die heutigen Parlamentsabgeordneten und führenden KP-Vertreter Guillermo Teillier, Lautaro Carmona und Hugo Gutiérrez. Bárbara Figueroa schloß sich als Schülerin im Alter von 15 Jahren der Kommunistischen Jugend Chiles (JJCC) an und engagierte sich später als Studentin in verschiedenen Funktionen des Studentenverbandes der Erziehungswissenschaftlichen Universität UMCE.

Figueroa beschreibt sich als Angehörige der Generation des »Übergangs zwischen der Weisheit der größeren Erfahrung und der Vitalität der Jüngeren«. Durch ihr Alter steht sie zwischen der Generation der Widerstandskämpfer gegen die Pinochet-Diktatur und den jüngeren Vertretern der Studentenbewegung wie Camila Vallejo, die Vizepräsidentin des Studentenverbandes CONFECH. Chilenische Journalisten hoben in ihren Porträts der jungen Gewerkschafterin hervor, daß sie für gleichgeschlechtliche Partnerschaften und die Legalisierung des Marihuanakonsums eintritt und sich als Anhängerin argentinischer Rockmusik outet. Sie sieht sich hingegen als ein »klassisches Parteimitglied«, das wie alle anderen ihre Meinung sage, »aber sobald wir einen Beschluß gefaßt haben, rudern wir in dieselbe Richtung.«

Ihre überraschende Wahl an die Spitze der CUT gilt als auch als Zeichen der weiter wachsenden Stärke der Kommunistischen Partei in den sozialen Bewegungen.

(jW)

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