Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 15.09.2012, Seite 3 / Schwerpunkt

Zur Geschichte: CUT


Die Gründung der Central Única de Trabajadores (CUT, Einzige Arbeiterzentrale) fand vom 12. bis 16. Februar 1953 statt. Sie vereinigte unzählige kleine Einzelgewerkschaften, deren Zersplitterung zuvor die Kämpfe der Arbeiter geschwächt hatte. Der zunächst vor allem Staatsangestellte organisierenden CUT gelang es bis Ende der 60er Jahre, ihre Basis auf die Industriearbeiter und Bauern auszudehnen und auch die der Christdemokratie nahestehenden Gewerkschafter in ihre Reihen zu integrieren.

Nach dessen Wahl am 4. September 1970 unterstützte die CUT aktiv die Regierung des Sozialisten Salvador Allende. Der Gewerkschaftsbund konnte in dieser Zeit seine Basis auf mehr als eine Million Mitglieder erweitern und spielte eine entscheidende Rolle beim Kampf gegen die Angriffe der Unternehmer und der Rechten auf die unter Allende vorgenommenen Reformen. Führende Vertreter der Organisation traten selbst in das Regierungskabinett ein, so ihr damaliger Vorsitzender Luis Figue­roa, der Arbeitsminister wurde.

Nach dem vom US-Geheimdienst CIA organisierten Militärputsch von Augusto Pinochet wurde die CUT verboten, zahlreiche Gewerkschafter wurden verhaftet, gefoltert, ermordet oder mußten ins Exil fliehen. Zu diesen gehörte Bárbara Figueroas Vater José, der sich der drohenden Verhaftung und Erschießung durch Flucht entziehen konnte.

1977 gründete Kardinal Raúl Silva Henríquez unter dem Dach der Kirche das »Pastoralvikariat für Arbeiter«, das den Aufbau einer Nationalen Gewerkschaftskoordination unterstützte. Diese trat am 1. Mai 1978 erstmals an die Öffentlichkeit und leistete Widerstand gegen die Durchsetzung des Neoliberalismus und die Abschaffung der sozialen Errungenschaften durch die Pinochet-Diktatur. Dagegen richtete sich der Terror des Regimes. Am 25. Februar 1982 wurde der Vorsitzende der Gewerkschaft der Staatsangestellten ANEF, Tucapel Jiménez, ermordet. Trotzdem schlossen sich am zehnten Jahrestag des Putsches, am 11. September 1983, die Nationale Gewerkschaftskoordination und zahlreiche Einzelgewerkschaften zum »Nationalen Arbeiterkommando« zusammen. Die Föderation der Kupferarbeiter unterstrich in diesem Zusammenhang, daß es im Kampf der Gewerkschaften nicht um ein Gesetz mehr oder weniger gehe, sondern um die Rückeroberung von Freiheit und Demokratie. 1987, noch unter der Diktatur, entstand aus der Gewerkschaftskoordination und dem Arbeiterkommando die Einheitszentrale der Arbeiter, die neue CUT. Offiziell gegründet wurde sie am 20. und 21. August 1988, inmitten des Ringens um den endgültigen Sturz des Pinochet-Regimes, das mit dem Referendum am 5. Oktober 1988 und der Präsidentschaftswahl am 11. Dezember 1989 abgewählt wurde. (jW)

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