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Aus: Ausgabe vom 29.09.2012, Seite 4 / Inland

Flugzeug 2010 beinahe abgestürzt

Düsseldorf. Ein Airbus der Lufthansa-Billigtochter Germanwings ist im Dezember 2010 offenbar knapp einer Katastrophe entgangen. Aus einem Bericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) geht hervor, daß beide Piloten beim Landeanflug auf den Flughafen Köln im Cockpit einen ungewöhnlichen Geruch wahrnahmen und danach unter anderem über Schwindel, Übelkeit, Taubheitsgefühle und Konzentrationsschwierigkeiten klagten. Trotz der Zuhilfenahme von Sauerstoffmasken sei der Kopilot nicht mehr in der Lage gewesen, die Maschine sicher zu landen, und auch der Pilot habe sich sehr schlecht gefühlt.

Germanwings spricht von einem Vorfall, bei dem Passagiere und Personal an Bord der betroffenen Maschine nicht gefährdet gewesen seien. Der Flugkapitän habe der Fluggesellschaft versichert, »zu jeder Zeit alles unter Kontrolle« gehabt zu haben, sagte ein Sprecher am Freitag. Obwohl die Angelegenheit schon fast zwei Jahre zurückliegt, veröffentlichte die BFU erst am Donnerstag einen Zwischenbericht. Demnach hatte der Kapitän das Flugzeug unter Schwierigkeiten manuell landen können. Nach der Landung wurde bei beiden Piloten im Rettungswagen eine sehr niedrige Sauerstoffsättigung im Blut gemessen. Dem Bericht zufolge stammte der Geruch »mit hoher Wahrscheinlichkeit von Enteisungsflüssigkeit«. Luftfahrtbundesamt (LBA) und Bundesumweltministerium (BMU) wollten sich nicht zu dem Vorfall äußern. (Reuters/jW)