Aus: Ausgabe vom 18.10.2012, Seite 15 / Medien
Fair berichten!
»In einem jetzt bekannt gewordenen Beschluß hat der Deutsche Presserat die Art, wie die Spitzenkandidatin der Partei Die Linke vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen bei einem Zeitungsbericht aus dem Foto geschnitten wurde, als schweren Verstoß gegen die presseethischen Grundsätze gewertet und eine Mißbilligung ausgesprochen. Die Partei fordert mehr Fairneß in der Berichterstattung.
In dem vorliegenden Fall hatten die beiden Aachener Tageszeitungen den Bericht über ein Interview zahlreicher Regionalzeitungen mit den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten anderer Parteien, zu dem die Linke-Kandidatin Katharina Schwabedissen nicht eingeladen worden war, bebildert mit einen Foto aus der Sendung »WDR-Wahlarena«, an der Schwabedissen sehr wohl teilgenommen hatte. Die beiden Zeitungen hatten die Linke-Kandidatin aus dem Foto geschnitten und dazu geschrieben: »So sah es bei der WDR-Wahlarena aus«. Der Presserat wertet dies als Verstoß gegen die Pflicht zur wahrheitsgetreuen Berichterstattung und erklärt »erhöhte Sorgfaltsanforderungen« bei der »in besonderem Maße sensiblen Wahlkampfberichterstattung«. Der »Verstoß gegen die publizistischen Grundsätze« sei presseethisch so schwerwiegend, daß der Deutsche Presserat eine Mißbilligung ausspreche.
»Der Vorfall ist leider nur ein besonders augenfälliges Beispiel für unfaire Behandlung unserer Partei in vielen Redaktionen«, meint Darius Dunker, medienpolitischer Sprecher Die Linke. Nordrhein-Westfalen. Der Presserat habe über den Aspekt der Beschwerde, daß Katharina Schwabedissen zu dem Pressegespräch gar nicht eingeladen war, nicht befunden. »Ich halte es für grob unfair, eine einzelne im bisherigen Landtag vertretene demokratische Partei nicht einzuladen, aber einer anderen Partei außerhalb des Parlaments die Bühne zu bereiten.« Das sei aber kein Einzelfall. Mehrfach hätten Journalistinnen und Journalisten unterschiedlichster Medien berichtet, daß in ihrer Redaktion eine allzu positive Berichterstattung über Die Linke nicht erwünscht sei. »Die zunehmend prekären Verhältnisse in den Medien verschärfen den Druck zusätzlich, daß die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich gezwungen sehen, so zu schreiben, wie es die Verlagsleitung gerade wünscht. Betroffen sind natürlich nicht nur wir als Partei.« Dunker sieht durch diese Entwicklung die Pressefreiheit bedroht: »Ich hätte mir deshalb eine ebenso klare Stellungnahme des Presserats zur Nicht-Einladung der Linken gewünscht.«
Katharina Schwabedissen stimmt zu: »Sie mögen uns aus Bildern schneiden und Gespräche verweigern. Aber unsere Forderungen bleiben und lassen sich nicht einfach wegschneiden. Eine davon bleibt die Pressefreiheit.«
In dem vorliegenden Fall hatten die beiden Aachener Tageszeitungen den Bericht über ein Interview zahlreicher Regionalzeitungen mit den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten anderer Parteien, zu dem die Linke-Kandidatin Katharina Schwabedissen nicht eingeladen worden war, bebildert mit einen Foto aus der Sendung »WDR-Wahlarena«, an der Schwabedissen sehr wohl teilgenommen hatte. Die beiden Zeitungen hatten die Linke-Kandidatin aus dem Foto geschnitten und dazu geschrieben: »So sah es bei der WDR-Wahlarena aus«. Der Presserat wertet dies als Verstoß gegen die Pflicht zur wahrheitsgetreuen Berichterstattung und erklärt »erhöhte Sorgfaltsanforderungen« bei der »in besonderem Maße sensiblen Wahlkampfberichterstattung«. Der »Verstoß gegen die publizistischen Grundsätze« sei presseethisch so schwerwiegend, daß der Deutsche Presserat eine Mißbilligung ausspreche.
»Der Vorfall ist leider nur ein besonders augenfälliges Beispiel für unfaire Behandlung unserer Partei in vielen Redaktionen«, meint Darius Dunker, medienpolitischer Sprecher Die Linke. Nordrhein-Westfalen. Der Presserat habe über den Aspekt der Beschwerde, daß Katharina Schwabedissen zu dem Pressegespräch gar nicht eingeladen war, nicht befunden. »Ich halte es für grob unfair, eine einzelne im bisherigen Landtag vertretene demokratische Partei nicht einzuladen, aber einer anderen Partei außerhalb des Parlaments die Bühne zu bereiten.« Das sei aber kein Einzelfall. Mehrfach hätten Journalistinnen und Journalisten unterschiedlichster Medien berichtet, daß in ihrer Redaktion eine allzu positive Berichterstattung über Die Linke nicht erwünscht sei. »Die zunehmend prekären Verhältnisse in den Medien verschärfen den Druck zusätzlich, daß die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich gezwungen sehen, so zu schreiben, wie es die Verlagsleitung gerade wünscht. Betroffen sind natürlich nicht nur wir als Partei.« Dunker sieht durch diese Entwicklung die Pressefreiheit bedroht: »Ich hätte mir deshalb eine ebenso klare Stellungnahme des Presserats zur Nicht-Einladung der Linken gewünscht.«
Katharina Schwabedissen stimmt zu: »Sie mögen uns aus Bildern schneiden und Gespräche verweigern. Aber unsere Forderungen bleiben und lassen sich nicht einfach wegschneiden. Eine davon bleibt die Pressefreiheit.«
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