Aus: Ausgabe vom 29.10.2012, Seite 3 / Schwerpunkt
KSK: Geheimtruppe der Bundeswehr
Das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr nahm am 20. September 1996 offiziell seinen Dienst in der Graf-Zeppelin-Kaserne in Calw auf. Gebildet wurde die Eliteeinheit des Heeres nach dem Vorbild des britischen Special Air Service (SAS), aber auch der US Special Operations Forces sowie der GSG 9 der Bundespolizei. Ihr Auftrag – »einsatzbereit, jederzeit, weltweit« – ist nach Selbstdarstellung der Bundeswehr z.B. die »ständige Bereitschaft zur Rettung von bedrohten bzw. gefangenen deutschen Staatsbürgern im Ausland oder die Festsetzung von Kriegsverbrechern in Krisengebieten«. Weiter heißt es: »Alle Einsatzaufgaben sind dabei weltweit und unter allen klimatischen Bedingungen wahrzunehmen.«
Das KSK wurde u.a. zur Verfolgung von »Kriegsverbrechern« im ehemaligen Jugoslawien sowie seit 2001 im Rahmen der Operation Enduring Freedom in Afghanistan eingesetzt. Mit dem Mandat des Deutschen Bundestages wurden von 2001 bis 2008 deutsche Spezialkräfte (Obergrenze: 100 Soldaten) bereitgestellt, die in ganz Afghanistan eingesetzt werden konnten. Dieser Auftrag wurde am 13. November 2008 vom Bundestag wieder gestrichen.
Alle Operationen der Elitetruppe unterliegen strengster militärischer Geheimhaltung. Auch nach den jeweiligen Einsätzen werden keine Details über Verluste oder Erfolge vermeldet. Kritik an dieser Geheimhaltungspraxis wurde u. a. im Bundestag und von seiten der Friedensbewegung geübt. So lehnte die Tübinger Informationsstelle Militarisierung e.V. (IMI), die als Reaktion auf die Aufstellung des KSK am selben Tag gegründet wurde, das KSK als »undemokratisch« ab und stufte es als Instrument für »weltweite deutsche Machtpolitik« ein.
Eine öffentliche Debatte lösten Äußerungen von Reinhard Günzel, von 2000 bis 2003 Kommandeur des KSK, aus, der die Truppe in seinem Buch »Geheime Krieger« in die Tradition der Spezialeinheit »Division Brandenburg« der Naziwehrmacht stellte. Günzel wurde später von Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) von seiner Leitungsaufgabe entbunden, nachdem er sich in einem offenen Brief mit dem Exbundestagsabgeordneten der CDU Martin Hohmann solidarisiert hatte. Dieser hatte in einer Rede geäußert, man könne »Juden mit einiger Berechtigung als ›Tätervolk‹ bezeichnen«. (jW)
Das KSK wurde u.a. zur Verfolgung von »Kriegsverbrechern« im ehemaligen Jugoslawien sowie seit 2001 im Rahmen der Operation Enduring Freedom in Afghanistan eingesetzt. Mit dem Mandat des Deutschen Bundestages wurden von 2001 bis 2008 deutsche Spezialkräfte (Obergrenze: 100 Soldaten) bereitgestellt, die in ganz Afghanistan eingesetzt werden konnten. Dieser Auftrag wurde am 13. November 2008 vom Bundestag wieder gestrichen.
Alle Operationen der Elitetruppe unterliegen strengster militärischer Geheimhaltung. Auch nach den jeweiligen Einsätzen werden keine Details über Verluste oder Erfolge vermeldet. Kritik an dieser Geheimhaltungspraxis wurde u. a. im Bundestag und von seiten der Friedensbewegung geübt. So lehnte die Tübinger Informationsstelle Militarisierung e.V. (IMI), die als Reaktion auf die Aufstellung des KSK am selben Tag gegründet wurde, das KSK als »undemokratisch« ab und stufte es als Instrument für »weltweite deutsche Machtpolitik« ein.
Eine öffentliche Debatte lösten Äußerungen von Reinhard Günzel, von 2000 bis 2003 Kommandeur des KSK, aus, der die Truppe in seinem Buch »Geheime Krieger« in die Tradition der Spezialeinheit »Division Brandenburg« der Naziwehrmacht stellte. Günzel wurde später von Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) von seiner Leitungsaufgabe entbunden, nachdem er sich in einem offenen Brief mit dem Exbundestagsabgeordneten der CDU Martin Hohmann solidarisiert hatte. Dieser hatte in einer Rede geäußert, man könne »Juden mit einiger Berechtigung als ›Tätervolk‹ bezeichnen«. (jW)
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