Aus: Ausgabe vom 23.11.2012, Seite 12 / Feuilleton
Berlin schmerzt
Von Wiglaf Droste
Als das große Bühnentier Herman Brood sich vom Dach eines Amsterdamer Hotels in den Tod stürzte, hinterließ er zum Abschied einen Zettel mit der Botschaft »Brood is op« – Brot ist alle. Das war seine Art von Humor, den er auch zu seinen Lebzeiten ausspielte wie eine harte Gerade. Auf der Bühne widmete der Junkie Brood sein Lied »Dope sucks« stets seiner Mutter; diese Art von Scherz entsprang einem Schmerz, den Brood nicht loswurde und den er in Liedern wie »Berlin schmerzt« veralberte: »Ich hab so Heimweh nach dem Kurfurstendamm / Berliner Tempo, Musik und Tamtam (…) Alles wird wieder gut, nur unsere Liebe nicht (…) Berlin schmerzt Berlin schmerzt Berlin schmerzt«.
Dieses Lied fällt mir immer dann ein, wenn ich nicht in Berlin bin. Warum nur fährt man da immer wieder hin?
Dieses Lied fällt mir immer dann ein, wenn ich nicht in Berlin bin. Warum nur fährt man da immer wieder hin?
Mehr aus: Feuilleton
-
Grundstücke in Südwest
vom 23.11.2012 -
Ein Text auf der Klippe
vom 23.11.2012 -
Tief in der Nacht
vom 23.11.2012 -
Am Köpfchen
vom 23.11.2012 -
Das Regentropfengefühl
vom 23.11.2012 -
Foto der Woche: Straßenstrich
vom 23.11.2012 -
Vorschlag
vom 23.11.2012 -
Nachschlag: Grünen-nah, auch das noch
vom 23.11.2012