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Aus: Ausgabe vom 23.11.2012, Seite 15 / Feminismus

Haßattacken gegen »Transgender«

Wien. Am 20. November wurde der 14. internationale »Transgender Day auf Remembrance« (TDoR) begangen. Aus diesem Anlaß machten mehrere Organisationen darauf aufmerksam, daß Intoleranz und Gewalt gegenüber Menschen zunehmen, die mit nicht eindeutigen Geschlechtsmerkmalen geboren wurden oder sich dem jeweils anderen als ihrem biologischen Geschlecht zugehörig fühlen.

So teilte die Initiative »Transgender Europe« in Wien mit, daß in den letzten zwölf Monaten weltweit 265 Morde an Transmenschen registriert worden sind. Dies ist ein Untersuchungsergebnis des Trans Murder Monitoring Projekts (TMM), das im Januar 2009 gestartet wurde. Im Vergleich zu den Vorjahren sei dies ein signifikanter Anstieg. Dieser kann allerdings auch auf ein wachsendes Bewußtsein für Transphobie als Motiv für Gewalttaten und auf bessere Vernetzung von Initiativen und damit erhöhten Datenaustausch weltweit zurückzuführen sein. Die meisten Morde wurden in Brasilien (126), Mexiko (48) und den USA (15) dokumentiert.

Der TDoR wurde 1999 in den USA ins Leben gerufen. Er soll das öffentliche Bewußtsein über Haßdelikte an Transmenschen fördern. Inzwischen fand er bereits in mehr als 20 Ländern in Nordamerika, Europa, Asien, Afrika und Ozeanien statt. (jW)

www.transinterqueer.org

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