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Aus: Ausgabe vom 20.12.2012, Seite 15 / Medien

dpa profitiert vom dapd-Desaster

Berlin. Die Krise der schwer angeschlagenen Nachrichtenagentur dapd hat den Konkurrenten Deutsche Presse-Agentur offenbar gestärkt: Die dpa-Gruppe werde mit ihrem Kerngeschäft, der dpa GmbH, in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben, geht aus einer betriebsinternen Ankündigung von Geschäftsführer Michael Segbers hervor. Noch vor zwei Jahren hatte das Unternehmen große Verluste bilanziert.

Nachdem dapd in den vergangenen Jahren mit Kampfpreisen zahlreiche Zeitungskunden von dpa abgezogen hatte, kehren einige wichtige wieder zurück: Nach der WAZ-Gruppe in Essen sowie der Rheinischen Post sind laut Informationen des Branchendienstes MEEDIA auch die Ludwigshafener Rheinpfalz und die Chemnitzer Freie Presse wieder Abonnenten des dpa-Basisdienstes geworden.

dapd hatte vor einigen Wochen Insolvenz angemeldet, mehrere Teilfirmen wurden aufgelöst, etwa 100 Mitarbeiter entlassen – ein Drittel der Belegschaft. Auch wenn jetzt eine Investorengruppe den Neuanfang versucht, die wichtigste Quelle für die Auslandsberichterstattung wird ab Jahresbeginn wohl fehlen: dpa hat sich auch die Auswertung der Meldungen der US-Agentur Associated Press (AP) an Land gezogen.


Die dpa beschäftigt weltweit etwa 1000 journalistische Mitarbeiter und hat alleine in Deutschland 50 Büros. Während dapd von Finanzgruppen getragen wird, ist dpa eine Art Genossenschaft: Eigentümer sind rund 190 Medienunternehmen.

(jW)

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