Aus: Ausgabe vom 22.12.2012, Seite 12 / Feuilleton
Typ F – Der Film
Die linksradikale Folkband Grup Yorum ist in der Türkei sehr populär. Ihre Mitglieder wurden mehrfach verhaftet und gefoltert. Im vergangenen Jahr spielten sie ein Konzert in Istanbul mit dem Titel »eine völlig unabhängige Türkei« – vor rund 350000 Menschen. Nun hat Grup Yorum einen Kinofilm produziert: »Typ F«, an dem neun bekannte türkische Regisseure, darunter Ezel Akay, Baris Pirhasan und Reis Celik, mitgearbeitet haben. Der Film ist eine Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm und handelt von den Isolationshaftbedingungen in den sogenannten F-Typ-Gefängnissen und dem Kampf der politischen Gefangenen gegen einen Staat, der sie nicht nur in einem übertragenen Sinn vernichten will. Vom 19.–22. Dezember 2000 griff der Staat 20 Gefängisse militärisch an, in denen sich revolutionäre Gefangene mit einem Todesfasten gegen die Verlegung in die Isolationszellen des Typ F wehrten, dabei starben 28 Häftlinge. Der Film beunruhigt die türkischen Behörden, die mit einem Contra-Filmprojekt unter dem Titel «Sich am Hunger zu sättigen« geantwortet haben.
Am heutigen Samstag findet in Berlin die deutsche Erstaufführung von »Typ F« statt: ab 20 Uhr im Cineplex Karli in der Karl-Marx-Straße 66, in Neukölln. Ab 27. Dezember läuft der Film in Deutschland an – in türkischer Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
(jW)
Am heutigen Samstag findet in Berlin die deutsche Erstaufführung von »Typ F« statt: ab 20 Uhr im Cineplex Karli in der Karl-Marx-Straße 66, in Neukölln. Ab 27. Dezember läuft der Film in Deutschland an – in türkischer Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
(jW)
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