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Aus: Ausgabe vom 09.01.2013, Seite 3 / Schwerpunkt

Pressestimmen: Der einzige, der fliegt

Für den Berliner Tagesspiegel ist Klaus Wowereit »nicht mehr haltbar, und zwar nicht nur als Aufsichtsratsvorsitzender des Pleiten-, Pech- und Pannenflughafens in Schönefeld, wie er glaubt, sondern auch als Regierender Bürgermeister. Sein Rücktritt wäre jetzt eine Frage der politischen Hygiene«. Die geplante Übergabe des BER-Aufsichtsratschefpostens an Matthias Platzeck (SPD) ist für Bild ein »Taschenspieler-Trick! Eine Farce! Ja, eine handfeste Verarsche!« Das Verdikt des Springer-Blatts: »Treten Sie als Regierender Bürgermeister zurück! Und das wäre auch gut so.« Laut Berliner Morgenpost muß Wowereit die »BER-Geisterfahrt jetzt beenden und dafür sorgen, daß alles auf Anfang gestellt wird«. Er müsse darauf hinwirken, »daß die Region einen funktionstüchtigen Airport bekommt, sei es im Jahr 2014 oder später. Es ist seine einzige Chance, will er nicht als Verlierer, als derjenige, der am BER-Desaster gescheitert ist, in die Geschichte eingehen.« Für die Chemnitzer Freie Presse sitzen viele im »Versager-Boot. Klaus Wowereit aber sollte, stellvertretend für die anderen, auch als Bürgermeister zurücktreten, um wenigstens ein Zipfelchen an Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen.« Der Bonner General-Anzeiger nennt Politiker »schlechte Baumanager und Kontrolleure – vielleicht ist das aber auch nicht ihre Aufgabe. Sondern Projekte nach vorne zu bringen, die bei rein kaufmännischer Betrachtung keine Chance hätten. Schon Ludwig II. ruinierte mit Neuschwanstein die bayerischen Staatsfinanzen. Ein vielleicht schwacher Trost, aber immerhin: Wer wollte diese Bauten heute missen?« Für Spiegel online hat die Suche nach einen neuen Bürgermeister begonnen. Wowereits »Rücktritt als Aufsichtsratschef kommt zu spät, um seine Macht im Roten Rathaus zu sichern«. Der Schweizer Blick titelte am Dienstag: »Der Einzige, der fliegt, ist Wowereit.«

(rw)

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