Aus: Ausgabe vom 15.01.2013, Seite 13 / Feuilleton
Marxismus, raffitückisch
Von Wiglaf Droste
Als ich kürzlich für die Beschreibung eines menschlichen Hinterteils auch die medizinische Bezeichnung verwendete, unterlief mir ein Tippfehler, und so fand sich in dieser Zeitung nicht der »Gluteus maximus«, sondern statt dessen der inexistente »Gluteus maxismus« wieder. Autor, Redaktion und Korrektur hatten das überflüssige »s« übersehen; ein Leser allerdings bemerkte es und spottete milde, dann könne man ja auch gleich vom »Gluteus Marxismus« sprechen. Danke für die Anregung!
Manchmal aber werden vermeintliche Fehler korrigiert, die gar keine oder aber ganz beabsichtigte sind. Das in der gestrigen Ausgabe gedruckte Wort »rafftückisch« hieß im Manuskript noch »raffitückisch« und ist ein Kompositum aus raffiniert und tückisch, das mir seit der Kindheit geläufig ist, auch wenn es bisher ebenso wenig dudentauglich ist wie das Wortspiel »heimtürkisch«.
Fehler muß man loben, denn man lernt durch sie etwas dazu. Wäre alles immer schon richtig, dann würden wir zügig abstmupfen und verbölden, und das wollen wir ja nicht.
Manchmal aber werden vermeintliche Fehler korrigiert, die gar keine oder aber ganz beabsichtigte sind. Das in der gestrigen Ausgabe gedruckte Wort »rafftückisch« hieß im Manuskript noch »raffitückisch« und ist ein Kompositum aus raffiniert und tückisch, das mir seit der Kindheit geläufig ist, auch wenn es bisher ebenso wenig dudentauglich ist wie das Wortspiel »heimtürkisch«.
Fehler muß man loben, denn man lernt durch sie etwas dazu. Wäre alles immer schon richtig, dann würden wir zügig abstmupfen und verbölden, und das wollen wir ja nicht.
Mehr aus: Feuilleton
-
Keine Ladies im »Club of Rome«
vom 15.01.2013 -
Paul mich nicht an!
vom 15.01.2013 -
»Für Geld sowieso nicht«
vom 15.01.2013 -
H. Voss erinnert B. Vesper u.a.
vom 15.01.2013 -
Vorschlag
vom 15.01.2013 -
Nachschlag: Kein Plan
vom 15.01.2013