Aus: Ausgabe vom 19.01.2013, Seite 13 / Feuilleton
Jewel Case
Von Wiglaf Droste
Jewel Case heißt auf deutsch Juwelenkästchen; ein Jewel Case ist aber auch die Plastik- beziehungsweise Plaste-Verpackung für CDs, und zwar die billigste, die es gibt. Wenn man eine in einer Jewel Box verpackte CD per Post zugeschickt bekommt, und das in einem weich gefütterten Umschlag, ist die Verpackung entweder schon zerbrochen oder sie zerbricht, sobald man die CD öffnet. Die kleinen Nupsis für das Auf-und-zu-Klapp-Scharnier gehen offenbar bei der geringsten Nutzung kaputt.
Zur Zerstörung einer Jewel Case-Verpackung genügt aber auch, sie einmal auf einen weichen Teppich fallen zu lassen: Chrrrsspptt, und schon ist das Juwelenschatzkästlein hin. Falls das Jewel Case aber ganz bleibt, ist es nach etwa sechs Monaten durch Lichteinfall und Verschrammung blind geworden, schäbig und oll. Soviel zu diesem Juwel unter den Lügenwörtern.
Zur Zerstörung einer Jewel Case-Verpackung genügt aber auch, sie einmal auf einen weichen Teppich fallen zu lassen: Chrrrsspptt, und schon ist das Juwelenschatzkästlein hin. Falls das Jewel Case aber ganz bleibt, ist es nach etwa sechs Monaten durch Lichteinfall und Verschrammung blind geworden, schäbig und oll. Soviel zu diesem Juwel unter den Lügenwörtern.
Droste live: Sa. Fritz-Theater Chemnitz, So. Heimathafen Berlin (beide Male ab 20 Uhr mit El Ritschi)
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