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Aus: Ausgabe vom 22.01.2013, Seite 6 / Ausland

Über 80 Tote nach Geiseldrama

Algier. Der Blutzoll des Geiseldramas in der algerischen Wüste steigt weiter. Auf dem verminten Gelände der von Islamisten besetzten und dann von algerischen Spezialeinheiten gestürmten Gasförderanlage in Amenas fanden Minensucher am Sonntag weitere 25 Tote. Viele waren so entstellt, daß Sicherheitskräfte noch nicht sagen konnten, ob es sich um Opfer oder Täter handelte. Medien berichteten zudem über die Festnahme von fünf Extremisten. Nach dem Sturm auf den Industriekomplex am Samstag hatte die Regierung zunächst mitgeteilt, daß 23 Geiseln und 32 Extremisten getötet worden seien. Ein Sprecher hatte aber eingeräumt, daß sich die Zahl der Getöteten noch erhöhen dürfte. Sicherheitskräfte suchten das Gelände nach Minen und anderen Explosivstoffen ab. Die nun entdeckten Leichen könnten ausländische Geiseln, Algerier oder Terroristen sein, sagte ein Informant. Da zudem ein befreiter Rumäne seinen Verletzungen erlag, stieg die Zahl der Toten auf mindestens 81. Schätzungen zufolge ist das Schicksal von fast zwei Dutzend Ausländern noch ungeklärt. Einige algerische Medien berichteten, daß fünf der Extremisten lebend gefaßt worden und drei entkommen seien. Laut Kommunikations­minister Mohammed Said wollten die Entführer den gesamten Komplex in die Luft jagen und alle Geiseln töten. Das gesamte Gelände war vermint. Neben Handfeuerwaffen, Maschinengewehren und Granaten stellten die Streitkräfte am Samstag auch Raketen und Panzerfäuste sicher.

(dapd/jW)

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