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Aus: Ausgabe vom 23.01.2013, Seite 3 / Schwerpunkt

GEW und NGG legen zu

Mehr als 3000 Mitglieder hat die GEW im abgelaufenen Jahr 2012 nach eigenen Angaben hinzugewonnen. Damit kann die Bildungsgewerkschaft zum fünften Mal in Folge einen Zuwachs verzeichnen. Aktuell zählt sie 266500 Mitglieder. Damit hat sie in den letzten fünf Jahren unter dem Strich fast 20000 Mitglieder dazugewonnen. Rund 70 Prozent der GEW-Mitglieder sind Frauen.

Zulauf bekommt die Bildungsgewerkschaft, weil sie in den vergangenen Jahren oft kämpferisch in Tarifauseinandersetzungen auftrat und im gesamten Bildungswesen, nicht nur an Schulen, aktiv rekrutierte. Die Abkehr vom klassischen Beamtenmodell bei den Lehrern an allgemeinbildenden Schulen, vorerst in Ostdeutschland und die verbreitete Prekarisierung im akademischen Mittelbau und in weiten Teilen des Bildungswesens überhaupt brachten neue potentiell gewerkschafts­affine Beschäftigtengruppen hervor. »Wir freuen uns, daß sehr viele junge Pädagoginnen und Pädagogen in die Bildungsgewerkschaft eintreten«, erklärte GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne weiter.

Zugewinne verzeichnete 2012 auch die Gewerkschaft Nahrung, Genuß, Gaststätten. Zum Jahresende habe sie netto 566 Mitglieder mehr gehabt, heißt es in einer Pressemitteilung von Anfang Januar. Das ist eine Steigerung um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresende, zu dem eine schwarze Null zu vermelden war. Die Trendwende hatte die NGG laut eigenen Angaben bereits im davorliegenden Jahr 2010 einleiten können.


Anfang 2013 hatte die Organisation insgesamt 206203 Mitglieder. Bereits das siebente Jahr in Folge habe die NGG bei den Erwerbstätigen zulegen können, so der NGG-Vorsitzende Franz-Josef Möllenberg. »Wir gewinnen Mitglieder vor allem im Gastgewerbe sowie im Bäckerhandwerk.«

Der langfristige Mitgliederverlust der DGB-Gewerkschaften insgesamt ist damit lange nicht kompensiert. 1991 hatten alle Organisationen zusammen rund zwölf Millionen Mitglieder. Heute sind es noch etwa halb so viel. Hauptgrund ist der sozialökonomische Strukturwandel. Insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern führte die Deindustrialisierung zu dramatischen Mitgliederverlusten.

(jW)

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