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Aus: Ausgabe vom 01.02.2013, Seite 15 / Feminismus

»Opferabos« für Passantinnen

Frankfurt/Main. Aus Anlaß eines weiteren Verhandlungstermins im Schadenersatzprozeß von Exwettermoderator Jörg Kachelmann gegen seine frühere Freundin haben am Donnerstag vor dem Landgericht Frankfurt am Main erneut Frauen gegen sexuelle Gewalt und deren Verharmlosung protestiert. Dabei verteilten sie symbolisch »Opferabos« an Passantinnen.

Die Exfreundin hatte Kachelmann Vergewaltigung vorgeworfen, er war vom Landgericht Mannheim im Mai 2011 jedoch freigesprochen worden. In einem 2012 veröffentlichten Buch behauptet er, in Deutschland gebe es »massenhaft Falschbeschuldigerinnen« und Frauen hätten hierzulande ein »Opferabo«. Solche Aussagen seien »angesichts der Realität fahrlässig, denn sie schaffen ein Klima des Mißtrauens gegenüber Betroffenen«, sagte Gunhild Mewes von der Initiative für Gerechtigkeit bei sexueller Gewalt.

Im aktuellen Prozeß fordert Kachelmann zunächst 13000 Euro Schadenersatz von seiner früheren Partnerin (siehe jW vom 2.11.2012). Die Güteverhandlung am Donnerstag führte nicht zu einer Einigung mit ihr, der Zivilprozeß wird am 26. Juni fortgesetzt. (jW)

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