Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 02.02.2013, Seite 3 / Schwerpunkt

»Diplomatie ist nicht Appeasement«

In der Vergangenheit hat sich der designierte Pentagon-Chef wiederholt mit Äußerungen zur US-Außenpolitik vom Mainstream in Washington abgesetzt. Im Interview mit der Berliner Zeitung erklärte Charles Hagel, damals noch US-Senator für den Staat Nebraska, im Juni 2008: »Wir stecken in einer strategischen Sackgasse im Nahen Osten, und das ist unsere eigene Schuld. In den vergangenen sieben Jahren ist die Situation im Nahen Osten schlimmer geworden, ganz egal von welcher Warte aus man es betrachtet. Unsere Politik ist fehlgeschlagen. Wenn wir so weitermachen, wird der gesamte Nahe Osten in Flammen stehen.« Zu Iran äußerte er damals: »Wir sollten mit Iran sprechen. Ich weiß nicht, ob wir am Ende miteinander verhandeln können, aber wir sollten es zumindest versuchen. Diplomatie ist nicht Appeasement. Es ist der kluge Handlungsweg.« Und er warnte: »Wenn wir unsere Handlungsweise nicht ändern, wird es in einem Desaster enden.« Sein Horrorszenario: »Ein Krieg, der nicht zu kontrollieren ist, mit schrecklichen Konsequenzen. Wenn wir in eine Situation kommen, in der Israel Iran angreift, Iran darauf antwortet und uns mit hineinzieht, sich dann Rußland und China einmischen und Pakistan. Dann sprechen wir plötzlich von Nuklearmächten, von der Möglichkeit, daß eine dieser Mächte eine taktische nukleare Waffe benutzt. Unsere bisherige Politik führt genau dorthin.«

Bei der Anhörung im Streitkräfteausschuß am Donnerstag hat Hagel laut AFP »seine Bereitschaft zu einem Einsatz der US-Militärmacht gegen den Iran und andere Widersacher« bekräftigt. Er stehe voll hinter dem Ziel von Präsident Barack Obama, einen nuklear bewaffneten Iran zu verhindern. »Alle Optionen müssen auf dem Tisch sein, um dieses Ziel zu erreichen.« Hagel versprach, die Interessen des Landes wenn nötig mit der »vollen militärischen Macht« zu wahren. »Aber wir müssen auch klug und, noch wichtiger, weise sein in der Art, wie wir die große Macht unserer Nation einsetzen.«


(jW)

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