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Aus: Ausgabe vom 12.03.2013, Seite 3 / Schwerpunkt

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Weiter Proteste gegen Regierung in Bagdad
Seit Wochen demonstrieren Sunniten im Irak gegen die Zentralregierung des schiitischen Ministerpräsidenten Nuri Al-Maliki. Bei Protesten am vergangenen Freitag in der nordöstlichen Stadt Mosul hat die Polizei laut Augenzeugenberichten drei Menschen erschossen. Demnach war es zu Tumulten gekommen, als einer der Organisatoren festgenommen werden sollte. Die Polizei verhängte in der Stadt ein Fahrverbot, angeblich, weil sie »Informationen über einen möglicherweise geplanten Anschlag mit Autobomben« erhalten hatte, wie dpa meldete.

Ebenfalls am Freitag kehrte ein weiterer sunnitischer Minister der Maliki-Regierung den Rücken. Er gebe seinen Posten auf, weil die Regierung »nicht auf die Erwartungen des Volkes« eingehe, sagte Essedin Al-Daula in einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Einer solchen Regierung könne er »auf gar keinen Fall« weiter angehören. Bereits am 1. März war der sunnitische Finanzminister Rafeh Al-Issaui mit Blick auf die Massenproteste von seinem Posten zurückgetreten. Die Sunniten stellen rund ein Viertel der irakischen Bevölkerung. Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Regierungschef Maliki sowie die Aufhebung sogenannter Antiterrorgesetze.

Diese helfen offensichtlich nicht gegen die weiter eskalierende Gewalt im Zweistromland. Berichten zufolge wurden am vergangenen Freitag zehn Menschen getötet, darunter fünf Angehörige einer Familie aus der Stadt Al-Hilla. Die Männer waren alle Mitglieder einer Bürgerwehr. Die Angreifer hätten ihnen in der Ortschaft Dscharf Al-Sachr aufgelauert, berichtete die Polizei. In der nördlichen Provinz Salaheddin sprengten Unbekannte ein Büro der Partei Al-Irakija Al-Hurra. Dort entstand nur Sachschaden, wie Parteimitglied Kutaiba Al-Dschaburi der Nachrichtenagentur Sumeria News berichtete. Ein Offizier der Armee, seine Frau und ihr Sohn starben während eines nächtlichen Angriffs auf ihr Haus in Mosul. Andernorts in der nordirakischen Stadt wurden zwei Angehörige der religiösen Minderheit der Schabak durch die Explosion von drei Sprengsätzen verletzt. In Al-Dudschail nordwestlich von Bagdad explodierten kurz hintereinander fünf Sprengsätze. Sie töteten laut Polizei zwei Zivilisten und verletzten sieben Menschen.

(dpa/AFP/jW)

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