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Aus: Ausgabe vom 26.03.2013, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Lesetips

Studie zur Arbeit im Handel

Die Gewerkschaft ver.di hat mit Hilfe des DGB-Index »Gute Arbeit« eine Studie zur Zufriedenheit von Beschäftigten des Groß- und Einzelhandels in Hamburg durchgeführt. Die Ergebnisse sind jetzt in einer Broschüre erschienen. Die Untersuchung zeige eine Arbeitswelt, »in der in vieler Hinsicht miserable Verhältnisse herrschen«, so Arno Peukes, Fachbereichsleiter bei ver.di Hamburg. Die Studie beleuchtet Qualität der Arbeitsbedingungen, Wertschätzung durch Vorgesetzte, Zeitdruck, Mitbestimmung und Einkommensbedingungen in der Branche. Nur vier Prozent der Beschäftigten bezeichnen ihre Arbeit insgesamt als gut, 37 Prozent als mittelmäßig und 59 Prozent beklagen schlechte Arbeit. (fo)

Arbeitsbedingungen im Handel – So beurteilen die Beschäftigen des Groß- und Einzelhandels die Lage in Hamburg. 24 Seiten, Januar 2013 (PDF-Download unter www.verdi-gute-arbeit.de)

Schwarzbuch Charité

Das Berliner Traditionskrankenhaus Charité ist inzwischen das größte Universitätsklinikum Europas. Im Jahr 2006 wurden dort alle sogenannten nichtmedizinischen Tätigkeiten an die Charité Facility Management GmbH (CFM) mit mehreren tausend Beschäftigten ausgelagert. Die CFM geriet wegen Niedriglöhnen in die Kritik. Die Beschäftigten der CFM sind u.a. zuständig für Ver- und Entsorgung, Technik, OP-Sterilisation, Transport, Reinigung sowie Fahr- und Wachdienste. Mehrheitseigner der CFM ist die Charité, die wiederum als Körperschaft des öffentlichen Rechts dem Land Berlin gehört. Daher ist das »Schwarzbuch CFM« eine Dokumentation über den Kampf um einen Tarifvertrag, um faire Bezahlung und um gute Arbeitsbedingungen sowie gleichzeitig eine Schrift gegen das Dogma der Privatisierung. Vom damaligen Berliner CDU-Bürgermeister Eberhard Diepgen eingefädelt, wurde die CFM im Jahr 2005 als GmbH unter einem SPD-PDS-Senat gegründet. Der Konzern erwirtschaftete im Jahr 2011 einen Gewinn von 8,2 Millionen Euro.

Nach einem zwölf Wochen währenden Streik im Jahr 2011 – Ergebnis waren u. a. eine Einmalzahlung sowie ein Mindestlohn von 8,50 Euro – kämpfen die CFM-Beschäftigten weiter für die Wiedereingliederung in die Charité und einen Tarifvertrag. Ver.di-Sekretär Maik Zigann fordert die Rekommunalisierung der gesamten Charité: »Der Servicebereich eines Krankenhauses gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge und darf nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet sein«. (fo)

ver.di und CFM-Solidaritätskomitee (Hg.): Schwarzbuch CFM, 72 Seiten, September 2011, Preis 3 Euro, Bezug per Mail: sylvi.krisch@verdi.de

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