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Aus: Ausgabe vom 12.04.2013, Seite 16 / Sport

Handball: Upgrade

Kiel. Unmittelbar vor dem Final-Four um den DHB-Pokal in Hamburg rumort es im deutschen Handball. Rekord-Champion THW Kiel sträubt sich vehement gegen die Reformpläne für ein mögliches Meister-Finale und macht einen Gegenvorschlag. Kiels Trainer Alfred Gislason schlägt vor, »den Supercup upzugraden und ihn als eine Art Finalturnier auszutragen«. Im Sinne einer sportlichen Aufwertung könne bei einer solchen Veranstaltung ein Startplatz in der Champions League ausgespielt werden. Das Event könne ebenso gut auf Schalke oder in München stattfinden.

Die Pläne der Ligaspitze für ein Endspiel um die deutsche Meisterschaft, in dem sich ab der Saison 2014/15 der Erst- und Zweitplazierte der Hauptrunde in einem Fußballstadion gegenüberstehen sollen, bezeichnete Gislason als »ganz schlechte Idee. Es ist grob fahrlässig, so etwas zu machen, man könnte dadurch die Liga ruinieren«, sagte der 53jährige dem sid. Denn im Fußball würde keiner auf so eine Idee kommen. »Das wäre so, als wenn Bayern München mit 20 Punkten vorne ist, und dann plötzlich am Schluß ein Vierer-Turnier gespielt würde«, sagte Gislason.

Frank Bohmann, der Geschäftsführer der Handballbundesliga verspricht sich von dem Meister-Finale aufgrund verbesserter Vermarktungsmöglichkeiten neue Impulse.Das »ist kein Aprilscherz und kein Spiel für Dumme«, sagte er. Die Chancen einer solchen Begegnung „seien größer sind als die Risiken.« Die MT Melsungen, Gegner der Kieler im zweiten Halbfinale am Samstag (17.45 Uhr/Sport1), steht der Reform positiv gegenüber. »Ich würde mir wünschen, daß wir in dieser Richtung vielleicht mal etwas Neues bewegen können«, sagte MT-Coach Michael Roth. Eine Play-off-Situation sei für alle Beteiligten schließlich eine besondere Herausforderung.

Entschieden wird über die Reformpläne auf der HBL-Mitgliederversammlung am 4.Juli. Es zählt die einfache Mehrheit. In einer Probeabstimmung unter den Vertretern der 18 Bundesligisten haben angeblich zwölf Mitglieder dem Plan zugestimmt, fünf enthielten sich, einer war dagegen. (sid/jW)

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