Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 16.04.2013, Seite 3 / Schwerpunkt

Besorgniserregend

junge Welt dokumentiert Auszüge aus einer gemeinsamen ­Statistik von Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt in Ostdeutschland für 2012:


Der Anstieg rassistischer Gewalttaten ist besorgniserregend. Die Beratungsstellen für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt haben für das vergangene Jahr in den neuen Bundesländern und Berlin insgesamt 626 politisch rechts motivierte Angriffe mit mindestens 999 direkt Betroffenen dokumentiert. Dies waren rund elf Prozent weniger, als die Beratungsstellen bis März 2012 für das Vorjahr dokumentiert hatten (2011: 706). Statistisch gesehen ereignen sich somit in Ostdeutschland etwa zwei rechte Angriffe pro Tag. Mit 155 Fällen wurden die meisten politisch rechts motivierten Gewalttaten in Sachsen gezählt. Es folgen Berlin (139), Sachsen-Anhalt (104), Brandenburg (95), Thüringen (74) und Mecklenburg-Vorpommern (59). Im Verhältnis zur Einwohnerzahl betrachtet, nimmt Sachsen-Anhalt mit 4,5 Angriffen pro 100000 Einwohnern erneut einen traurigen Spitzenplatz ein, gefolgt von Berlin (3,97), Brandenburg (3,81), Sachsen (3,75), Mecklenburg-Vorpommern (3,61) und Thüringen (3,33). (…)

Die Opferberatungsstelle »ezra« hat für das Jahr 2012 ein rechtes Tötungsdelikt in Thüringen registriert: Am Abend des 16. Juni 2012 wurde in Suhl ein 59jähriger, sozial benachteiligter Mann von drei 17- bis 24jährigen in seiner Wohnung überfallen und über mehrere Stunden erniedrigt und gefoltert. Schließlich ließen die Angreifer ihn schwer verletzt zurück, so daß er in den Vormittagsstunden des 17. Juni 2012 starb. Der zur Tatzeit 17jährige war u.a. wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gerichtsbekannt. Ende Januar wurden die Angeklagten wegen Mordes aus niederen Beweggründen und weiteren Straftaten zu Haftstrafen zwischen neun und elf Jahren verurteilt. (…)


www.opferperspektive.de

www.ezra.de

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