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Aus: Ausgabe vom 13.05.2013, Seite 12 / Feuilleton

Befreiung

Zur Erinnerung an die im Thüringer Städtchen Greiz umgekommenen Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen wurde 1971 an einem Parkeingang das Denkmal »Befreiung« des Berliner Bildhauers Jürgen Raue eingeweiht. Als im Landkreis Greiz 2007 die Bundesgartenschau stattfand, wurde das Denkmal symbolisch beerdigt – die Stadt verbannte es auf einen verwilderten Friedhof. Hierüber hat Peter Michel in dieser Zeitung und in seinem kürzlich erschienen Buch »Kulturnation Deutschland? Streitschrift wider die modernen Vandalen« geschrieben. Zusammen mit dem Arbeitskreis »Kultur« der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde (GBM) setzte er sich seit Jahren dafür ein, daß eine kleine Ausgabe des Denkmals, eine sogenannte Zwischengröße, die in sechs Einzelteilen zerlegt im Kunstarchiv Beeskow lagerte, öffentlich aufgestellt wird.

Diese Zwischengröße war ursprünglich ein Geschenk der DDR an das Museum der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, dort verschwand sie aber schon 1989 im Depot und wurde dann später nach Beeskow transportiert. Am vergangenen Mittwoch, dem Tag der Befreiung vom Faschismus, wurde sie nun in Potsdam in restaurierter Form neu aufgestellt – auf dem Gelände des Jugendzentrums »freiLand«, auf dem sich bis 1945 ein Teil der Arado-Flugzeugwerke befunden hatte, für deren Rüstungsproduktion zahlreiche Zwangsarbeiter ausgebeutet wurden. Hieran erinnerte Heinrich Fink, Vorsitzender der VVN-BdA, in seiner Rede vor 200 Anwesenden bei der Wiedereinweihung dieses Denkmals. (jW)

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