Aus: Ausgabe vom 01.06.2013, Seite 3 / Schwerpunkt
Assads Gegner verweigern Dialog
Die seit einer Woche in Istanbul tagenden Gegner des syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad verweigern sich den von Rußland, den USA und der UNO geplanten Friedensgesprächen in Genf. Die »Syrische Nationale Koalition« will die Konferenz boykottieren, falls ihre Bedingungen nicht erfüllt werden. So wird der Abzug der auf Seiten der syrischen Regierungstruppen kämpfenden Hisbollah-Milizen gefordert, die an der Befreiung der Kleinstadt Al-Kusair beteiligt sind. Gleichzeitig hat das von den Muslimbrüdern dominierte Oppositionsbündnis die Aufnahme zusätzlicher Mitglieder beschlossen, darunter bewaffnete Kräfte. Der Interimsvorsitzende der Koalition, George Sabra, erklärte in der Nacht zum Freitag in Istanbul, die Zahl der Mitglieder der Generalversammlung sei seit Beginn der Konferenz um 51 auf nunmehr 114 gestiegen. Unter den Neuzugängen sind 15 Vertreter der »Freien Syrischen Armee« (FSA) und 14 parteilose Angehörige der Revolutionsbewegung. Die FSA hatte gedroht, der Koalition »die Legitimität zu entziehen«, falls sie ihre Vertreter nicht aufnehmen sollte. Die Wahl eines neuen Vorsitzenden wurde auf den 12. Juni verschoben.
Im Gegensatz zu den im Exil agierenden Gegnern Assads will das »Koordinierungskomitee für demokratischen Wandel« auf jeden Fall an der Konferenz teilnehmen. »Wir haben gar keine andere Wahl«, sagte ihr Sprecher Haitham Manaa laut einer im Internet verbreiteten Stellungnahme.
Moskau kündigte derweil die Lieferung von »mehr als zehn« Kampfflugzeugen an Damaskus an. Mit dem Verkauf der Maschinen vom Typ MiG-29 M/M2 werde ein Vertrag erfüllt, sagte MiG-Generaldirektor Sergej Korotkow am Freitag der Agentur Interfax zufolge. Beobachter in Moskau werteten die Vereinbarung als direkte Antwort auf die Beendigung des EU-Waffenembargos gegen Syrien. (dpa/jW)
Hinweis: junge Welt dokumentiert am kommenden Dienstag und Mittwoch auf den Themaseiten das Interview mit dem syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad, das am Donnerstag abend im libanesischen TV-Sender Al-Manar ausgestrahlt wurde
Im Gegensatz zu den im Exil agierenden Gegnern Assads will das »Koordinierungskomitee für demokratischen Wandel« auf jeden Fall an der Konferenz teilnehmen. »Wir haben gar keine andere Wahl«, sagte ihr Sprecher Haitham Manaa laut einer im Internet verbreiteten Stellungnahme.
Moskau kündigte derweil die Lieferung von »mehr als zehn« Kampfflugzeugen an Damaskus an. Mit dem Verkauf der Maschinen vom Typ MiG-29 M/M2 werde ein Vertrag erfüllt, sagte MiG-Generaldirektor Sergej Korotkow am Freitag der Agentur Interfax zufolge. Beobachter in Moskau werteten die Vereinbarung als direkte Antwort auf die Beendigung des EU-Waffenembargos gegen Syrien. (dpa/jW)
Hinweis: junge Welt dokumentiert am kommenden Dienstag und Mittwoch auf den Themaseiten das Interview mit dem syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad, das am Donnerstag abend im libanesischen TV-Sender Al-Manar ausgestrahlt wurde
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