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Aus: Ausgabe vom 03.06.2013, Seite 12 / Feuilleton

Zwei bis drei Menschen

Angola ist bei der Kunst-­Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen für den besten Pavillon ausgezeichnet worden. Zum besten Künstler wurde in der Lagunenstadt am Samstag der Deutsch-Brite Tino Sehgal gekürt. Der deutsche Pavillon mit einem Exponat von Ai Weiwei ging leer aus. Im angolanischen, den die fünfköpfige Jury unter Vorsitz der Tate-Kuratorin Jessica Morgan (London) zum besten erklärte, präsentiert der Fotograf Edson Chagas eine Serie von 23 großformatigen Bildern aus seiner Heimatstadt Luanda. Alles Stilleben: kaputter Stuhl mit Plastiktüte, Metallgestell an einem Pfahl usw. Der Beitrag des gebürtigen Londoners Sehgal wiederum ist Teil der zentralen Ausstellung »Il Palazzo Enciclopedico« des italienischen Kurators Massimiliano Gioni und besteht nach Sehgals Angaben aus »zwei bis drei Menschen, die auf dem Boden knien«. Einer von ihnen singt, einer tanzt. »Relativ langsame Bewegungen, »eine sich bewegende Skulptur, könnte man sagen«. Die Jury lobte den Wahlberliner für die »Klasse und Innovation, mit der seine Arbeit zur Öffnung der künstlerischen Gattungen beigetragen hat«. Bei der Biennale werden bis Ende November eine halbe Million Besucher erwartet.

(dpa/jW)

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