Aus: Ausgabe vom 15.06.2013, Seite 6 / Ausland
Ein Kanal durch Nicaragua: Parlament macht den Weg frei
Nicaraguas Parlament hat am Donnerstag (Ortszeit) ein Sondergesetz verabschiedet, das den Weg für den Bau eines Kanals zwischen dem Atlantischen und dem Pazifischen Ozean freimacht. Für den von der Regierung eingebrachten Antrag stimmten 61 Abgeordnete, 25 votierten dagegen. Nicaraguas Vertreter bei der Interamerikanischen Entwicklungsbank, Francisco Mayorga, wies gegenüber dem lateinamerikanischen Fernsehsender TeleSur zudem auf das große Interesse bei anderen Ländern der Region an dem Vorhaben hin. Es werde dazu beitragen, die Armut in Nicaragua zu besiegen. Die Regierung hofft darauf, durch den Kanal das Bruttoinlandsprodukt des Landes verdoppeln und die Zahl der Arbeitsplätze sogar verdreifachen zu können.
Oppositions- und Umweltgruppen haben demgegenüber zu Demonstrationen gegen den Bau des Kanals aufgerufen und kritisieren, daß die betroffenen Bevölkerungsgruppen nicht ausreichend befragt worden seien. Zudem befürchten sie eine Verletzung der nationalen Souveränität, da die Konzession zum Betrieb des Kanals einem chinesischen Unternehmen übertragen werden soll.
Das Gesamtprojekt umfaßt neben einer Wasserstaße und einem parallelen trockenen Kanal auch eine Eisenbahnstrecke, zwei Flughäfen, eine Freihandelszone sowie eine Pipeline, um Erdöl aus der Karibik an die Pazifikküste zu transportieren.
Pläne für ein solches Bauwerk durch Nicaragua hatte es bereits im 19. Jahrhundert gegeben. Nachdem jedoch die USA 1903 das damals noch zu Kolumbien gehörende Panama besetzten, einen unabhängigen Staat installierten und dort mit dem Bau des Kanals begannen, verschwanden die entsprechenden Vorhaben Nicaraguas für Jahrzehnte in der Schublade. (jW)
Oppositions- und Umweltgruppen haben demgegenüber zu Demonstrationen gegen den Bau des Kanals aufgerufen und kritisieren, daß die betroffenen Bevölkerungsgruppen nicht ausreichend befragt worden seien. Zudem befürchten sie eine Verletzung der nationalen Souveränität, da die Konzession zum Betrieb des Kanals einem chinesischen Unternehmen übertragen werden soll.
Das Gesamtprojekt umfaßt neben einer Wasserstaße und einem parallelen trockenen Kanal auch eine Eisenbahnstrecke, zwei Flughäfen, eine Freihandelszone sowie eine Pipeline, um Erdöl aus der Karibik an die Pazifikküste zu transportieren.
Pläne für ein solches Bauwerk durch Nicaragua hatte es bereits im 19. Jahrhundert gegeben. Nachdem jedoch die USA 1903 das damals noch zu Kolumbien gehörende Panama besetzten, einen unabhängigen Staat installierten und dort mit dem Bau des Kanals begannen, verschwanden die entsprechenden Vorhaben Nicaraguas für Jahrzehnte in der Schublade. (jW)
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