Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 24.06.2013, Seite 3 / Schwerpunkt

Weltkulturerbe in Gefahr

Die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) hat sechs Orte des Weltkulturerbes in Syrien auf die Liste der gefährdeten Stätten gesetzt. Die Lage in Syrien sei nicht mehr so, daß diese ausreichend geschützt werden könnten, hieß es in einer Erklärung der Weltorganisation, die derzeit in Phnom Penh (Kambodscha) ihre Jahrestagung abhält. Dabei handelt es sich um die Altstädte von Aleppo, Bosra und Damaskus. Weiterhin seien auch die Toten Städte in Nordsyrien, die Kreuzritterburgen Krak des Chevaliers (arabischer Name: Qalat Al-Husn) und Saladinsburg (­Qalat Salah Al-Din) sowie die Wüstenstadt Palmyra (Tadmor) gefährdet.

In der Altstadt von Aleppo, die (von 1997 bis 2007) im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (heute GIZ) restauriert worden war, wurde im April 2013 das Minarett der Umayyaden-Moschee bei Kämpfen zwischen den syrischen Streitkräften und bewaffneten Gruppen schwer beschädigt. Ende September 2012 war der historische Markt der Altstadt durch ein Feuer teilweise verwüs

tet worden. Gefährdet ist auch die südsyrische Stadt Bosra, die in der Provinz Daraa liegt, wo Kämpfe seit März 2011 anhalten. Die historische Altstadt stammt aus dem 2. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Neben dem römischen Amphitheater gibt es dort Moscheen und frühchristliche Stätten. Die Altstadt von Damaskus wurde vermutlich bereits im Jahre 3000 v. u. Z. gegründet, dort steht die Große Umayyaden-Mosche aus dem 8. Jahrhundert. Auf dem Gelände der Moschee befindet sich eine Tempelanlage aus vorchristlicher Zeit sowie eine assyrisch-christliche Gebetsstätte. In einem Schrein in der Moschee soll der Kopf von Johannes dem Täufer bestattet sein. Für Muslime ist die Damaszener Umayyaden-Moschee der heiligste Ort nach Mekka, Medina und dem Felsendom in Jerusalem. Die Toten Städte aus dem ersten Jahrhundert liegen in dem Gebiet zwischen Aleppo und Idlib, wo heute vielfach Aufständische das Sagen haben.

Neben den bekannten historischen Stätten sind auch Heiligtümer verschiedener Religionsgruppen in Syrien in Gefahr. In der Altstadt von Homs und in dem Ort Kusair wurden Kirchen von den Aufständischen zerstört und als Waffenlager genutzt. Im Februar 2012 wurde der Statue des bekannten syrischen Dichters und Philosophen Abu Al-Alaa Al-Maari in seiner Geburtsstadt Maaret Al-Numan von Aufständischen der Kopf abgeschlagen. (kl)

Regio:

Mehr aus: Schwerpunkt