Aus: Ausgabe vom 28.06.2013, Seite 5 / Inland
NSU: Adreßliste verschwunden
Erfurt. Nach dem Untertauchen des späteren NSU-Trios 1998 in Jena ist möglicherweise eine weitere Liste mit Kontaktdaten verschwunden. Dies wurde am Donnerstag im Thüringer NSU-Untersuchungsausschuß bekannt. Bisher wurde nur von einer Kontaktliste des NSU-Mitglieds Uwe Mundlos ausgegangen, die 1998 verschwand und erst 2011 in den Akten wiedergefunden wurde. Die Landtagsabgeordnete Katharina König (Linkspartei) machte im Untersuchungsausschuß jedoch einen Vermerk zu »zwei Blatt Telefonnummernverzeichnis relevanter Personen«. Der damalige Ermittlungsleiter Jürgen Dressler sagte aus, er kenne die Liste nicht. Zu den Geldquellen des Trios erklärte er: »Wir sind von staatlicher Unterstützung ausgegangen.« Er fügte hinzu: »Wir haben aber keinen aktiven Teil wahrgenommen, wo wir belogen oder in die falsche Richtung geschickt wurden.« Allerdings verwies er darauf, daß der Verfassungsschutz die Polizei »relativ früh« nach dem Untertauchen auf Spuren nach Belgien und Tschechien geführt habe. Nach derzeitigen Erkenntnissen tauchten die drei Neonazis aber sofort in Chemnitz unter. (dpa/jW)
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