Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 01.07.2013, Seite 3 / Schwerpunkt

Alte, neue Geschichte

jW dokumentiert Auszüge aus der soeben erschienenen Broschüre »Blick zurück nach vorn – Texte zum Prozeß gegen Sonja Suder und Christian Gauger (Foto unten, vor dem Landgericht Frankfurt am Main) und zur Geschichte der RZ und der Roten Zora«, die in gut sortierten Infoläden zu erwerben ist:


» (…) Im Zuge der Solidaritätsarbeit wurde deutlich, daß es nicht ausreicht, die historischen Ereignisse und Kämpfe in den damaligen politischen Kontext zu stellen, sondern Verbindungslinien zu unseren aktuellen Auseinandersetzungen aufzuspüren und freizulegen. Schließlich waren viele, die sich heute für den Prozeß und die Politik der Revolutionären Zellen/Roten Zora interessieren und mit Sonja und Christian solidarisch sind, in den 1970er Jahren nicht einmal geboren. ›Was hat das alles mit uns zu tun?‹ ist daher eine berechtigte Frage. (…) Das Bild: zwei alte Leute. So alt sie sind, die Namen sind uns neu. Und RZ (Revolutionäre Zellen und Rote Zora)? War das nicht die terroristische Vereinigung der 70er und 80er, inzwischen Geschichte? In den Filmen wird selten von ihr berichtet, spektakulärer war die RAF mit ihren Anschlägen auf Buback, Ponto, Schleyer. Die RZ gefährlicher als die RAF? Das sagte der damalige BKA-Chef Horst Herold. Nicht wegen der Toten, sondern wegen der Lebendigen. Die Gefährlichkeit läge in der Nähe zu den Leuten. In den Fahrpreiskampagnen durch Nachdrucken und Verteilung von Fahrkarten, im Kampf gegen die Vertreibung der Bevölkerung aus den Städten durch Sanierungspolitik, im Kampf gegen Abschiebung und Mordpolitik gegen die Migrantinnen und Migranten, im Kampf gegen Atompolitik und in der Unterstützung der Massenbewegungen, im feministischen Kampf der Frauen gegen Abtreibungsverbot, Gentechnik, Ausbeutung in Dritte-Welt-Fabriken. Was Herold meinte, war der Funke der sozialen Revolution, der sich aus der Massenmilitanz entfachen könnte. (…)«

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