Aus: Ausgabe vom 20.07.2013, Seite 16 / Aktion
Die Welt ändert sich
Exakt 20000 britische Pfund Sterling wettete der spleenige Sir Phileas Fogg 1872 mit Mitgliedern seines Londoner Klubs, daß es ihm gelingen werde, in 80 Tagen um die Welt zu reisen – jedenfalls im Roman von Jules Verne. Das war damals eine ungeheure Summe, umgerechnet wahrscheinlich einige Millionen Euro. Das jW-Angebot, 2013 in 90 Tagen für 55 Euro den Globus zu umrunden, ist unvergleichlich preisgünstiger, es bietet – mit Verlaub und bei allem Respekt für den Romanautor und sämtliche Verfilmungen – Massenproteste und Regierungskrise in der Türkei, Sturz der Staatsführung in Ägypten, Bankenbesetzungen gegen Zwangsräumung in Spanien, Studentendemonstrationen für bezahlbares Studium in Chile. jW berichtet, wo Menschen gegen Demokratie- und Sozialabbau aufstehen. Rund um den Globus – trotz NSA, trotz Krieg, trotz »Prism« und alledem – vor allem mehr. Sir Fogg reiste durch die europäischen Kolonien des 19. Jahrhunderts, die Welt schien auf ewig eingerichtet. Inzwischen wurde sie mehrfach neu aufgeteilt und seit dem Untergang der Sowjetunion 1990/91 versuchen die alten Mächte, die Verhältnisse in einer ununterbrochenen Kette von neokolonialen Kriegen zu erhalten. Dagegen gibt es zum Teil bewaffneten Widerstand, während sich Lebensverhältnisse der »Dritten Welt« in der »Ersten« ausbreiten. Massenproteste und Regierungskrise in der Türkei, Sturz der Staatsführung in Ägypten, Bankenbesetzungen gegen Zwangsräumung in Spanien, Studentendemonstrationen für bezahlbares Studium in Chile, landesweite Wut in den USA über das rassistische Verfahren gegen den Mörder von Trayvon Martin, Zusammenschlagen und Verbot einer völlig friedlichen Demonstration gegen Bankster in Frankfurt am Main – jW berichtet, wo Menschen gegen Demokratie- und Sozialabbau aufstehen. Rund um den Globus – trotz NSA, trotz Krieg, trotz »Prism« und alledem.
Verlag und Redaktion
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
Mehr aus: Aktion
-
Hoffriseure mit und ohne Pomade
vom 20.07.2013