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Aus: Ausgabe vom 10.08.2013, Seite 3 / Schwerpunkt

Großbritannien: Entschuldigung nach vier Jahren

Mehr als vier Jahre hat sie dafür gebraucht: Die britische Polizei hat sich in dieser Woche offiziell bei den Verwandten eines Mannes entschuldigt, der am Rande einer Demonstration anläßlich des G-20-Gipfels in London ums Leben gekommen war. Der Zeitungsverkäufer Ian Tomlinson war im April 2009 von einem Polizisten mit einem Schlagstock angegriffen und zu Boden gestoßen worden. Wenige Minuten später brach er tot zusammen. Die Metropolitan Police entschuldigte sich für die »übermäßige und unrechtmäßige« Gewaltanwendung. Gegen den Prügelpolizisten Simon Harwood war zunächst wegen fahrlässiger Tötung ermittelt worden. Er wurde im Juli 2012 freigesprochen. »Wir werden das Urteil nie verstehen«, sagte Julia Tomlinson. Über die Entschuldigung sagte die Witwe, näher würden sie wohl nie an Gerechtigkeit herankommen.

In Miami Beach ist in dieser Woche ein junger Graffiti-Künstler nach einem Taser-Einsatz der Polizei gestorben. Der 18jährige Kolumbianer Israel Hernández sei am Dienstag morgen in einem Viertel der Stadt im US-Bundesstaat Florida beim Sprühen von Graffitis überrascht worden, erklärte die Polizei am Donnerstag (Ortszeit). Der junge Mann sei weggerannt und habe nicht auf die Rufe der Polizisten reagiert. Als sie ihn erreichten, hätten sie aus einer Elektroschockpistole auf ihn gefeuert. Die Polizei erklärte weiter, im Arrest habe Hernández Zeichen des Unwohlseins gezeigt. Er sei in ein Krankenhaus gebracht worden, doch kurz darauf gestorben. Es sei eine Untersuchung eingeleitet worden, und die Polizei warte auf die amtliche Autopsie zur Todesursache.


(AFP/jW)

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