Aus: Ausgabe vom 19.08.2013, Seite 3 / Schwerpunkt
JadeWesterPort bleibt außen vor
Wilhelmshaven blickt seewärts« – dieses plakative Motto hatte der Deutsche Nautische Verein seinem 34. Seeschiffahrtstag an der Jade mitgegeben, um die lokalen Unterstützer von Politik, Marine und Wirtschaft zu gewinnen. Falls aber am Sonntag – während der bunten Festlichkeiten zum Kongreßausklang – Gäste dieses Motto als Aufforderung verstanden haben sollten, dürften sie enttäuscht worden sein: Rund 25 Kilometer nordwestlich der Wilhelmshavener Innenstadt zog nämlich in der Wesermündung die »Mærsk Mc-Kinney Møller« vorbei. Das mit einer Kapazität von rund 18000 TEU (die international genormte Meßzahl TEU entspricht einem 20-Fuß-Container) derzeit weltgrößte Containerschiff hat auf seiner Jungfernreise von Korea über Schanghai und Rotterdam am Sonntag morgen Bremerhaven angelaufen und damit den Wilhelmshavener JadeWeserPort (JWP) – Deutschlands einzigen, für »Pötte« dieser Größe eigens gebauten Tiefwasserhafen – wieder einmal ignoriert. Der umstrittene und teure JWP dümpelt bekanntlich seit knapp einem Jahr vor sich hin. Wenn sich mal Containerschiffe an seinen Kais verirren, dann sind es, von bislang einer einzigen Ausnahme abgesehen, kleinere Carrier; ansonsten bleibt der JWP vom Trend zu größeren Schiffen abgehängt. Weder der dänische Weltmarktführer Mærsk, enger Partner des JWP-Betreibers Eurogate, noch sein französischer Konkurrent CMA CGM haben bislang ihre Fahrpläne geändert – unverdrossen laufen auch große Schiffe in den kommenden Monaten weiter fast ausschließlich Bremerhaven oder Hamburg an.
Zwar wird Mærsk in naher Zukunft der »Mærsk Mc-Kinney Møller« 19 baugleiche Schwesterschiffe folgen lassen, fünf davon noch in diesem Jahr, weitere vier sind im Bau, zehn fest bestellt. Pläne für noch größere Schiffe allerdings sind – mutmaßlich wegen aktuell die Frachtraten drückender Überkapazitäten – momentan nicht bekannt. Experten halten dies zwar für technisch machbar, zweifeln aber an der Wirtschaftlichkeit: Schlechte Chancen also für den JWP?
(bi)
Zwar wird Mærsk in naher Zukunft der »Mærsk Mc-Kinney Møller« 19 baugleiche Schwesterschiffe folgen lassen, fünf davon noch in diesem Jahr, weitere vier sind im Bau, zehn fest bestellt. Pläne für noch größere Schiffe allerdings sind – mutmaßlich wegen aktuell die Frachtraten drückender Überkapazitäten – momentan nicht bekannt. Experten halten dies zwar für technisch machbar, zweifeln aber an der Wirtschaftlichkeit: Schlechte Chancen also für den JWP?
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