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Aus: Ausgabe vom 27.08.2013, Seite 3 / Schwerpunkt

Die Big Player

Als größte überregional tätige Firmenverbünde, die in Ostdeutschland in den letzten Jahren immer mehr Agrarbetriebe übernommen haben, führte der Tagesspiegel am 11. August die börsennotierte KTG Agrar mit Sitz in Hamburg, die Steinhoff-Familienholding mit Sitz in Westerstede (Niedersachsen) und die Lindhorst-Gruppe (siehe nebenstehender Artikel) an.

Die KTG bewirtschaftet in Ostdeutschland 31000 Hektar und weitere 8000 in Litauen. Sie erwirtschaftet ein Drittel ihres Jahresumsatzes von zuletzt 110 Millionen Euro mit dem Verkauf von Strom und Wärme aus Biogasanlagen, die überwiegend mit selbst angebautem Mais »beheizt« werden. Seine Expansion finanziert der Konzern seit 2007 mit hochverzinsten Anleihen.

Die Steinhoff-Holding verwaltet laut Tagesspiegel das Vermögen der Familie des Möbelunternehmers Bruno Steinhoff und bewirtschaftet »nach Schätzung externer Fachleute« rund 20000 Hektar überwiegend in Brandenburg. Angebaut werden demnach vor allem Raps und Mais zum Betrieb der 34 Biogasanlagen des Unternehmens.

Die Lindhorst-Gruppe bewirtschaftet nach Angaben ihres Leiters für Landwirtschaft gegenüber jW knapp 20000 Hektar überwiegend in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Lindhorst-Tochter JLW-Holding hält die Mehrheitsanteile an fast 40 Betrieben.


Ein Sonderfall unter den großen Agrarinvestoren ist die ostbrandenburgische Odega-Gruppe, die ursprünglich eine Agrargenossenschaft war. Die Geschäftsleitung besteht immer noch aus Ortsansässigen, die in allen dazugehörigen Betrieben Mehrheitsgesellschafter sind. Seit Ende 2012 gehören zum Unternehmensverbund laut Regionalpresse insgesamt 17500 Hektar. Daß die zahlreichen Betriebsübernahmen der letzten Jahre nicht aus eigener Wirtschaftskraft erfolgen konnten, darüber sind sich alle Beobachter einig. Wer die Finanziers sind, darüber gibt es jedoch nur Gerüchte. In der am 19. Juli veröffentlichten Studie »Kapitalbeteiligung nichtlandwirtschaftlicher und überregional ausgerichteter Investoren an landwirtschaftlichen Unternehmen in Deutschland« des bundeseigenen Thünen-Instituts wird anonymisiert der Fall einer ostdeutschen Agrargenossenschaft mit lokalen Gesellschaftern – »wegen ihres Expansionsdranges« geschildert. Betrachtet man Größenordnung und Zeitpunkte der dargestellten Firmenübernahmen, kann es sich eigentlich nur um die Odega handeln. (jf)

www.ktg-agrar.de

www.lindhorst-gruppe.de

Studie zum Download: bit.ly/thuenen

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