Aus: Ausgabe vom 17.09.2013, Seite 3 / Schwerpunkt
Hintergrund: Zerstörung der Infrastruktur
Ein staatliches Gutscheinsystem garantiert jedem Syrer den Zugang zu Grundnahrungsmitteln wie Reis, Bohnen und Zucker. Auch Speiseöl und Tee sollen künftig darüber erhältlich sein. Die Verteilung an die Bevölkerung erfolgt an staatlichen Ausgabestellen gegen die Vorlage eines Familienbuches. Jeder Familie steht zudem eine festgelegte Menge an subventioniertem Heizöl und Gas zu. Brot wird ebenfalls bezuschußt, so daß die Preise sich bei den öffentlichen Bäckereien nicht geändert haben. Für acht große Fladenbrote bezahlen die Syrer nach wie vor 15 Syrische Pfund – beim derzeitigen Umtauschkurs etwa acht Eurocent. Private Bäckereien verkaufen Fladenbrote und andere Brotsorten zu einem höheren Preis. Obwohl die »strategische Getreidereserve« für zwei Jahre ausreichen sollte, ist Syrien 2013 erstmals gezwungen, Getreide auf dem internationalen Markt zu kaufen. Grund dafür ist, daß die Aufständischen gezielt Silos überfallen und zerstört haben. Die Armee setzt Hunger- und Versorgungsblockaden gegen Viertel und Ortschaften ein, in denen Aufständische eingeschlossen sind.
Die Zerstörung ziviler Infrastruktur durch den Krieg kostet Syrien Milliarden. Besonders hart ist der landwirtschaftliche Forschungsbereich des Landes betroffen, der nicht zuletzt mit internationaler Hilfe in den vergangenen 20 Jahren modernisiert wurde. Einrichtungen der Kommission für die Versorgung, Entwicklung und den Schutz der Wüstenregionen (Badia) haben durch Angriffe der Aufständischen bisher einen Schaden von 867 Millionen Syrischen Pfund zu verzeichnen, umgerechnet etwa fünf Millionen Euro. Labore wurden zerstört, (Wasser-)Tankwagen, Traktoren, Werkzeug, Maschinen sowie Büroeinrichtungen wurden gestohlen. Mindestes fünf Mitarbeiter der Kommission wurden ermordet. Aufgabe des Gremiums ist es, die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Wüstengebieten des Landes zu verbessern. Dazu gehören Aufforstungsprojekte, Baumschul, Brunnen und andere Bewässerungsanlagen sowie die Aufzucht von Nutztieren. (kl)
Die Zerstörung ziviler Infrastruktur durch den Krieg kostet Syrien Milliarden. Besonders hart ist der landwirtschaftliche Forschungsbereich des Landes betroffen, der nicht zuletzt mit internationaler Hilfe in den vergangenen 20 Jahren modernisiert wurde. Einrichtungen der Kommission für die Versorgung, Entwicklung und den Schutz der Wüstenregionen (Badia) haben durch Angriffe der Aufständischen bisher einen Schaden von 867 Millionen Syrischen Pfund zu verzeichnen, umgerechnet etwa fünf Millionen Euro. Labore wurden zerstört, (Wasser-)Tankwagen, Traktoren, Werkzeug, Maschinen sowie Büroeinrichtungen wurden gestohlen. Mindestes fünf Mitarbeiter der Kommission wurden ermordet. Aufgabe des Gremiums ist es, die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Wüstengebieten des Landes zu verbessern. Dazu gehören Aufforstungsprojekte, Baumschul, Brunnen und andere Bewässerungsanlagen sowie die Aufzucht von Nutztieren. (kl)
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