Aus: Ausgabe vom 18.09.2013, Seite 3 / Schwerpunkt
Reaktion: Damaskus weist Drohungen zurück
Nach der Veröffentlichung des Berichts der UN-Inspektoren über den Einsatz von chemischen Kampfstoffen östlich von Damaskus konzentrierten sich am Dienstag syrische Medien vor allem auf die Reaktion der drei Außenminister der USA, Großbritanniens und Frankreichs. John Kerry, William Hague und Laurent Fabius waren in Paris noch vor der Übergabe des Reports an den UN-Sicherheitsrat vor die Presse getreten und hatten Syrien erneut mit Militärschlägen gedroht. Die drei Minister interpretierten nahezu wortgleich den Bericht der UN-Waffeninspektoren als Beweis dafür, daß die syrischen Streitkräfte für den Angriff mit Chemiewaffen am 21. August verantwortlich seien. Nur sie hätten die technischen Möglichkeiten dafür.
Eine namentlich nicht genannte Quelle im syrischen Außenministerium kritisierte diese Äußerungen scharf. Die Vertreter der USA, Frankreichs und Großbritanniens hätten in ihren Stellungnahmen ihre »wahren Absichten in Syrien offenbart«, zitierte die syrische Nachrichtenagentur SANA die Quelle. Sie hätten versucht, die Ergebnisse des innersyrischen Dialogs vorwegzunehmen, um den Syrern ihre eigenen Vorstellungen aufzuzwingen. Die drei UN-Vetomächte versuchten, unter dem Vorwand einer politischen Lösung die Krise in Syrien zu verlängern – unter anderem durch die Unterstützung von bewaffneten »Terrorgruppen« wie der Al-Qaida-nahen Al-Nusra-Front.
George Jabbour, Professor für Geschichte und Philosophie in Damaskus, erklärte gegenüber junge Welt, daß es bei den Vereinten Nationen leider üblich sei, bei strittigen Fragen eine »sehr dehnbare Sprache« zu benutzen. Der Bericht sei offenbar so formuliert, »daß jede Seite ihn nach eigener Anschauung interpretieren« könne. Rußland, China und andere Staaten hätten eine andere Sicht der Dinge und hätten sich dahingehend geäußert. Die Pressekonferenz von Hague, Fabius und Kerry in Paris untergrabe die Vereinbarung, auf die sich Kerry und Lawrow in dreitägigen Verhandlungen geeinigt hätten, so Jabbour. »Wenn Kerry und Lawrow zusammen sind, ist eitel Sonnenschein. Kaum ist Kerry woanders, widerspricht er allem, was aus Rußland kommt.« (kl)
Eine namentlich nicht genannte Quelle im syrischen Außenministerium kritisierte diese Äußerungen scharf. Die Vertreter der USA, Frankreichs und Großbritanniens hätten in ihren Stellungnahmen ihre »wahren Absichten in Syrien offenbart«, zitierte die syrische Nachrichtenagentur SANA die Quelle. Sie hätten versucht, die Ergebnisse des innersyrischen Dialogs vorwegzunehmen, um den Syrern ihre eigenen Vorstellungen aufzuzwingen. Die drei UN-Vetomächte versuchten, unter dem Vorwand einer politischen Lösung die Krise in Syrien zu verlängern – unter anderem durch die Unterstützung von bewaffneten »Terrorgruppen« wie der Al-Qaida-nahen Al-Nusra-Front.
George Jabbour, Professor für Geschichte und Philosophie in Damaskus, erklärte gegenüber junge Welt, daß es bei den Vereinten Nationen leider üblich sei, bei strittigen Fragen eine »sehr dehnbare Sprache« zu benutzen. Der Bericht sei offenbar so formuliert, »daß jede Seite ihn nach eigener Anschauung interpretieren« könne. Rußland, China und andere Staaten hätten eine andere Sicht der Dinge und hätten sich dahingehend geäußert. Die Pressekonferenz von Hague, Fabius und Kerry in Paris untergrabe die Vereinbarung, auf die sich Kerry und Lawrow in dreitägigen Verhandlungen geeinigt hätten, so Jabbour. »Wenn Kerry und Lawrow zusammen sind, ist eitel Sonnenschein. Kaum ist Kerry woanders, widerspricht er allem, was aus Rußland kommt.« (kl)
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