Aus: Ausgabe vom 31.12.2013, Seite 12 / Feuilleton
Begründeter Zweifel
Die Türkei fordert von Frankreich eine Auslieferung der zu lebenslanger Haft verurteilten Schriftstellerin Pinar Selek. Das Justizministerium in Ankara habe sich mit einem entsprechenden Antrag an französische Behörden gewandt, berichteten türkische Medien am Montag.
Die im Exil lebende Soziologin, die zeitweise auch in Deutschland Unterschlupf gefunden hatte, war im Januar verurteilt worden, nachdem sie in drei früheren Prozessen freigesprochen worden war. Sie wurde für schuldig befunden, an einem Sprengstoffanschlag 1998 in Istanbul beteiligt gewesen zu sein.
Experten haben begründete Zweifel, ob damals in einem Marktgebäude überhaupt eine Bombe explodierte. Gutachter hatten festgestellt, daß eine Gasexplosion wahrscheinlich sei. Das Oberste Gericht hob die Freisprüche aber jeweils auf.
Selek war festgenommen, als Bombenlegerin angeklagt und zweieinhalb Jahre inhaftiert worden. Nach eigenen Angaben wurde sie damals schwer mißhandelt. Sie lebte bis 2012 zwei Jahre in Berlin. Nach dem Urteil im Januar kündigte sie an, weiter auf juristischem Wege kämpfen zu wollen. International wurde das Urteil als Vorgehen gegen kritische Autoren in der Türkei kritisiert. (dpa/jW)
Die im Exil lebende Soziologin, die zeitweise auch in Deutschland Unterschlupf gefunden hatte, war im Januar verurteilt worden, nachdem sie in drei früheren Prozessen freigesprochen worden war. Sie wurde für schuldig befunden, an einem Sprengstoffanschlag 1998 in Istanbul beteiligt gewesen zu sein.
Experten haben begründete Zweifel, ob damals in einem Marktgebäude überhaupt eine Bombe explodierte. Gutachter hatten festgestellt, daß eine Gasexplosion wahrscheinlich sei. Das Oberste Gericht hob die Freisprüche aber jeweils auf.
Selek war festgenommen, als Bombenlegerin angeklagt und zweieinhalb Jahre inhaftiert worden. Nach eigenen Angaben wurde sie damals schwer mißhandelt. Sie lebte bis 2012 zwei Jahre in Berlin. Nach dem Urteil im Januar kündigte sie an, weiter auf juristischem Wege kämpfen zu wollen. International wurde das Urteil als Vorgehen gegen kritische Autoren in der Türkei kritisiert. (dpa/jW)
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