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Aus: Ausgabe vom 16.01.2014, Seite 12 / Feuilleton

Nicht sterben

Zum Auftakt ihrer Poetikvorlesungen an der Universität in Frankfurt am Main hat die Schriftstellerin Terézia Mora am Dienstag beklemmende Kindheitserinnerungen aus Ungarn und die Entwicklung ihres literarischen Schaffens in Berlin geschildert. Gefühle der Enge und der Gewalt hätten sie dazu gebracht, das katholisch-bäuerlich geprägte Dorf zu verlassen und 1990 mit 19 Jahren nach Berlin zu gehen. Dort habe sie zunächst für einen Filmproduzenten (»dreiste Ausbeutung«) gearbeitet und Drehbuch studiert, bevor sie ihre erste Erzählung »Durst« schrieb.

Unter dem Titel »Nicht sterben« gibt die 42jährige einen Einblick in die Grundlage ihrer literarischen Arbeit. Zum Abschluß ist eine Lesung im Frankfurter Literaturhaus geplant.

Für ihren Roman »Das Ungeheuer« hatte Mora 2013 den Deutschen Buchpreis bekommen. Der zweigeteilte 700 Seiten starke Roman ist zugleich Road-Novel und – geteilt durch Striche – Tagebuch einer depressiven Frau, die sich das Leben nimmt. Die mehrfach ausgezeichnete Mora gilt als Autorin, die in ihren Werken mit radikalen Gegenwartsdiagnosen aufwartet. Mit ihrem literarischen Debüt (»Seltsame Materie«) hatte sie schon 1999 für Aufsehen gesorgt.

Die 1959 gegründete Stiftungsgastdozentur »Frankfurter Poetikvorlesungen« hatten bereits rund 65 Autorinnen und Autoren inne, darunter zuletzt der Autor und Filmemacher Alexander Kluge sowie die Schriftsteller Uwe Timm, Juli Zeh sowie die Büchner-Preisträgerin Sibylle Lewitscharoff. (dpa/jW)

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