Aus: Ausgabe vom 04.03.2014, Seite 3 / Schwerpunkt
Hintergrund: Flaggenwechsel bei Ukraines Marine
Hat sie oder hat sie nicht? Am Sonntag berichteten Medien, die Besatzung der Fregatte »Hetman Sagaidachny«, Flaggschiff der ukrainischen Marine, habe die Seiten gewechselt und sich der neuen prorussischen Führung auf der Krim unterstellt, ganz wie auch der Befehlshaber der ukrainischen Marine, Admiral Denis Beresowski. Am Montag hieß es dann, rund zehn Schiffe der ukrainischen Kriegsmarine hätten den Hafen in Sewastopol verlassen und sich auf den Weg nach Odessa gemacht, den die Umsturzregierung in Kiew offenbar für ein sicheres Refugium hält. Einige von ihnen, hieß es weiter, hätten dann jedoch Kehrt gemacht und wieder Kurs auf Sewastopol genommen. Die Lage ist undurchsichtig; klar ist aber: Mit der Loyalität der Krim gegenüber Kiew steht nun offenbar auch die Loyalität zumindest eines Teils der ukrainischen Marine zur Debatte.
Das hat Folgen nicht nur für die NATO, sondern auch für die Europäische Union. Von Anfang Januar bis Ende Februar hatte sich die »Hetman Sagaidachny« an »Atalanta« beteiligt, der EU-Operation zur Pirateriebekämpfung vor dem Horn von Afrika. Damit entsprach Kiew den Bestrebungen Berlins und Brüssels, für die EU-Außen- und Militärpolitik auch Streitkräfte aus Nicht-EU-Staaten heranzuziehen und so einerseits die eigenen Kräfte zu schonen, andererseits die Anbindung von Drittländern mit den Mitteln der Militärpolitik weiter zu intensivieren – ein vielsagendes Symbol für die EU-»Friedenspolitik«. Die »Hetman Sagaidachny« soll, als sie sich auf ihrer Rückfahrt der Krim näherte, umgeflaggt und die russische Fahne aufgezogen haben. Bleibt es dabei, fällt sie in Zukunft wohl nicht nur für NATO-, sondern auch für EU-Operationen aus.
»Ich schwöre, die Anordnungen der Führung der autonomen Republik der Krim zu befolgen«, erklärte der Chef der ukrainischen Marine, Admiral Beresowski, am Sonntag abend im Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte. Er war erst am Freitag vom neuen ins Amt geputschten Übergangspräsidenten Alexander Turtschinow zum Kommandeur der Marine ernannt worden. Die vom Westen unterstützte »Regierung« in Kiew warf Beresowski Hochverrat vor. Er habe sich geweigert, gegen die Russen zu kämpfen und das Hauptquartier in Sewastopol aufgegeben, teilte der stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrates der Ukraine mit.
(jk)
Das hat Folgen nicht nur für die NATO, sondern auch für die Europäische Union. Von Anfang Januar bis Ende Februar hatte sich die »Hetman Sagaidachny« an »Atalanta« beteiligt, der EU-Operation zur Pirateriebekämpfung vor dem Horn von Afrika. Damit entsprach Kiew den Bestrebungen Berlins und Brüssels, für die EU-Außen- und Militärpolitik auch Streitkräfte aus Nicht-EU-Staaten heranzuziehen und so einerseits die eigenen Kräfte zu schonen, andererseits die Anbindung von Drittländern mit den Mitteln der Militärpolitik weiter zu intensivieren – ein vielsagendes Symbol für die EU-»Friedenspolitik«. Die »Hetman Sagaidachny« soll, als sie sich auf ihrer Rückfahrt der Krim näherte, umgeflaggt und die russische Fahne aufgezogen haben. Bleibt es dabei, fällt sie in Zukunft wohl nicht nur für NATO-, sondern auch für EU-Operationen aus.
»Ich schwöre, die Anordnungen der Führung der autonomen Republik der Krim zu befolgen«, erklärte der Chef der ukrainischen Marine, Admiral Beresowski, am Sonntag abend im Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte. Er war erst am Freitag vom neuen ins Amt geputschten Übergangspräsidenten Alexander Turtschinow zum Kommandeur der Marine ernannt worden. Die vom Westen unterstützte »Regierung« in Kiew warf Beresowski Hochverrat vor. Er habe sich geweigert, gegen die Russen zu kämpfen und das Hauptquartier in Sewastopol aufgegeben, teilte der stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrates der Ukraine mit.
(jk)
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