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Aus: Ausgabe vom 11.03.2014, Seite 3 / Schwerpunkt

BRD unvorbereitet: Kommission: Kein Plan für den GAU

Die Bundesrepublik ist drei Jahre nach der Katastrophe von Fukushima nur unzureichend auf den Größten Anzunehmenden Unfall (GAU) in einem Kernkraftwerk vorbereitet. Dies ist die höflich formulierte Kernaussage einer bislang noch internen Stellungnahme der sogenannten Schutzkommission beim Bundesinnenministerium. Der Süddeutschen Zeitung (SZ) liegt sie jedoch bereits vor, sie berichtete am 1. März darüber.

Nach Einschätzung des Expertengremiums haben »verschiedene Übungen zu kerntechnischen Unfällen« unter anderem Lücken bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung aufgezeigt. Die Umsetzung von Vorgaben zur Prävention sei »insbesondere auf Ebene der Kreise und Städte, die für die Durchführung von Schutzmaßnahmen zuständig sind, stark verbesserungswürdig«, zitiert die SZ aus dem Report. Vielerorts fehle es etwa an Strahlenschutzärzten, die Aufschlüsse über die nukleare Belastung der Bevölkerung gewinnen könnten. »Die Schutzkommission fordert daher eine Verbesserung der medizinischen Versorgung und Nachsorge der Betroffenen und Besorgten«, heißt es in dem Bericht. Nach Einschätzung der Experten sind auch die Prognosesysteme für möglichen radioaktiven Fallout und die Evakuierungskonzepte im Fall von Reaktorunfällen unzureichend. Die bisher für den Fall eines GAUs in der BRD vorgesehene Evakuierung in »Kreisen« rund um die betroffene Anlage ist laut Bericht nicht sinnvoll.

Die Kommission sollte ausgehend von den Erfahrungen im havarierten japanischen AKW Fukushima Daiichi prüfen, inwieweit deutsche Stellen auf ein vergleichbares Unglück vorbereitet sind. Sie besteht nach Angaben des Innenminsteriums aus renommierten Wissenschaftlern, die die Bundesregierung ehrenamtlich beraten. Eine Ministeriumssprecherin teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, für Notfallschutzmaßnahmen seien die Länder zuständig. (jW)

Am 11. März finden in der BRD Mahnwachen und Demonstrationen statt. Eine Übersicht dazu findet sich hier: www.ausgestrahlt.de/mitmachen/fukushima2014.html

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