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Aus: Ausgabe vom 11.03.2014, Seite 16 / Sport

Olympia: Ganz schön erledigt

Köln. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City soll der damalige IOC-Präsident Jacques Rogge persönlich dafür gesorgt haben, daß positive Dopingproben von Biathleten unter den Tisch fielen. Das erklärte Don Catlin, Chef des Labors, in dem die Proben damals analysiert wurden, gegenüber der New York Times. Nähere Ausführungen machte der Wissenschaftler im Gespräch mit dem norwegischen Fernsehsender TV2. Bei den Proben sei alles auf positive EPO-Analysen hinausgelaufen. »55 von 60 Stufen« des Testverfahrens seien durchgeführt worden, »es schien so, als würden wir ein positives Ergebnis bekommen. Aber wir haben an diesem Punkt aufgehört.« Er selbst sei damals »ganz schön erledigt« gewesen und habe »einen Haufen anderer Probleme mit den anderen Fällen« gehabt. Mittlerweile bereut der 75jährige die Inkonsequenz: »Ich wünschte, ich hätte nicht aufgegeben«, sagte er der norwegischen Zeitung Aftenbladet, die einen verblüfften O-Ton des Präsidenten des Biathlon-Weltverbandes, Anders Besseberg, mitlieferte: »Man sollte sich in der Antidopingarbeit von nichts überraschen lassen, aber ich mußte mich schon zwicken und fragen: Kann das, was da geschrieben steht, wirklich stimmen?« Von wem die Proben stammten, wird unklar bleiben. Ins Labor kamen sie anonymisiert, und eine Rückverfolgung ist nicht mehr möglich, da sie vernichtet und die Fälle verjährt sind. (sid/jW)

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