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Aus: Ausgabe vom 31.03.2014, Seite 12 / Feuilleton

In der Förderung

Der Komischen Oper in Berlin geht es gut. Die Auslastung des Hauses stieg 2013/14 auf 85,9 Prozent, die Besucherzahl von 169000 (2010/11) auf 183 000, war auf der Jahrespressekonferenz vergangene Woche zu erfahren. »Die Zauberflöte«, das Musical »West Side Story« und die Operette »Clivia« waren und sind immer ausverkauft.

In der neuen Saison sollen sich die Besucher auf Kracher wie »Die schöne Helena« von Jacques Offenbach und »Eine Frau, die weiß, was sie will« von Oscar Straus freuen. In letzterer Operette spielen Dagmar Manzel und Max Hopp 30 Rollen. Der »Meister des theatralen Wahnwitzes«, Herbert Fritsch, bringt »Don Giovanni« von Wolfgang Amadeus Mozart auf die Bühne. Die größte Herausforderung wird die Aufführung von »Moses und Aron« von Arnold Schönberg. Die Komische Oper will mit der Geschichte vom Exodus der Israeliten aus Ägypten an den 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz im Januar 1945 erinnern. Schönberg konnte die Oper im Exil nicht mehr vollenden, doch Intendant Barry Kosky und Dirigent Wladimir Jurowski (Dirigent) haben nicht den Ehrgeiz, einen dritten Akt aus Fragmenten zu klittern. 200 Darsteller werden für das Werk aufgeboten.

Als Leiter und Chefdirigent geht Kosky in die dritte Spielzeit. Er gilt als erfolgreich. 2013 gab es Einnahmen von 7,6 Millionen Euro. Für Tariferhöhungen beim Orchester am 1. Januar 2015 sind Reserven vorhanden. Bei Mehrausgaben für künstlerische Programme sollen »Freunde und Förderer« helfen, wie Deutsche Klassenlotterie, Bundeskulturstiftung, Schering-Stiftung, Deutsche-Bank-Stiftung, Robert-Bosch-Stiftung und Mercedes Benz. Gleichwohl ist zu fragen, warum die Stiftung der städtischen Wohnungsgesellschaft GEWOBAG hier Projektfinanzierung leisten soll? Kommunale Wohnungsunternehmen sollten finanzielle Polster besser für niedrige Mieten verwenden – ganz im öffentlichen Interesse.

(ssch)

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