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Aus: Ausgabe vom 22.04.2014, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Lesetips

Gegen Boykott

Die Arbeitsniederlegungen bei Amazon gehen weiter. Über die Hintergründe des Konflikts klärt ein Interview mit Katharina Wesenick im aktuellen Express auf. Wesenick ist neuerdings im ver.di-Bundesvorstand für den Internet-Versandhändler zuständig. Es wird deutlich, wie ver.di in dieser Auseinandersetzung versucht, internationale Kontakte zwischen Amazon-Beschäftigten herzustellen. So zum Beispiel mit dem Besuch einer Delegation aus dem hessischen Bad Hersfeld bei einer Streikaktion der französischen CGT in Chalon oder mit einer gemeinsamen Kundgebung mit US-Gewerkschaften vor der Konzernzentrale in Seattle.

Wesenick spricht sich klar gegen Boykottaufrufe gegen Amazon aus, gibt aber zugleich kaum etwas über die gewerkschaftlichen Strategien bei dem Versandhändler preis. Interessant ist ihr Bericht über den veränderten Umgang der Unternehmensleitung mit Betriebsräten: »Zunächst hat Amazon die Betriebsräte bekämpft, dann haben sie die Strategie geändert und versuchen nun, die Betriebsräte gegen ver.di in Stellung zu bringen.« (dab)

Express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 3–4/2014, 20 Seiten, 3,50 Euro. www.labournet.de/express

Zum Feierabend

Einfach mal abschalten, nach Feierabend keine Mails ­checken. Für viele Beschäftigte ist das nicht drin. Die jW-Autoren Jörn Boewe und Johannes Schulten gehen in einem Beitrag für die Zeitschrift Mitbestimmung den Ursachen nach und berichten über Handlungsmöglichkeiten von Gewerkschaften und Betriebsräten. Laut »DGB-Index Gute Arbeit« müssen demnach 27 Prozent aller Beschäftigten »sehr häufig oder oft auch außerhalb ihrer Arbeitszeit für betriebliche Belange erreichbar sein«. In Pflege, Bildung und Forschung sind es mehr als 40 Prozent. Boewe und Schulten dokumentieren einige Betriebsvereinbarungen, die sich mit dem Problem befassen. Doch schnell wird klar, daß diesem nicht allein auf betrieblicher Ebene beizukommen ist. (dab)

Mitbestimmung. Das Magazin der Hans-Böckler-Stiftung, 4/2014, 74 Seiten, Jahresabo 50 Euro, www.magazin-mitbestimmung.de

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