Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 28.04.2014, Seite 3 / Schwerpunkt

Bilderbuchkarriere

In seinem Geschäftsfeld hat Tim Renner so etwas wie eine Bilderbuchkarriere hingelegt. 1986 kam der durch sein Kassetten-Fanzine Festival der guten Taten zu lokaler Berühmtheit gelangte Musikautor und Radiomoderator (NDR) als Manager zu der Hamburger Plattenfirma Polydor. Damals war er erst 22 Jahre alt. In dem von ihm seit 1994 geleiteten Firmenbereich Motor Music förderte er Gruppen wie Element of Crime, Sportfreunde Stiller, Tocotronic oder Rammstein. Als Polydor von Universal Music aufgekauft wurde, erklomm er die nächste Stufe auf der Erfolgsleiter. 2001 wurde er Geschäftsführer der deutschen Abteilung des Konzerns. Das World Economic Forum kürte ihn 2003 zum »Global Leader of Tomorrow«.

2004 schied er bei Universal aus, kaufte die Marke Motor zurück und führte seitdem eine Plattenfirma, eine Konzertagentur, einen Musikverlag und, vorübergehend, auch einen Radiosender unter diesem Namen. Darüber hinaus reflektierte er die einschneidenden Veränderungen im Musikgeschäft im Rahmen des Siegeszugs digitaler Medien als Autor von Büchern wie »Kinder, der Tod ist gar nicht so schlimm« (2004) oder »Wir hatten Sex in den Trümmern und träumten« (2013, mit Sarah Wächter). 2009 wurde Renner zum Professor an der Popakademie Baden-Württemberg ernannt. Seit 2011 trat er mit Motor Entertainment als Koproduzenten der Fernsehsendung »Berlin Live« bei ZDFkultur in Erscheinung. Außerdem moderierte er seit März 2012 bei Bremen vier die Radiosendung mit Namen »Radio Renner«. 2013 bildete er gemeinsam mit Bettina Rust, Loretta Stern und Smudo das Rateteam bei der Tele5-Fernsehsendung »Playlist – Sound of my Life«. Beim Pressegespräch im Februar sagte er: »Für mich ist Berliner Kultur alles zwischen Barenboim und Berghain, Radialsystem und Rammstein.« (Berliner Zeitung, 28.2.2014) Klingt nach postmoderner Beliebigkeit. (thw)

Mehr aus: Schwerpunkt